Der Fall sorgte Anfang August des Vorjahres für Fassungslosigkeit: Neun Jugendliche stehen im Verdacht, im Klagenfurter Stadtteil Fischl drei junge Burschen im Alter von 14, 16 und 17 Jahren abgepasst und überfallen zu haben. Die Jugendlichen – der jüngste war zum Tatzeitpunkt 14 Jahre, die anderen zwischen 15 und 17 Jahre – sollen die drei Freunde, die auf einer Parkbank saßen, eingeschüchtert, umzingelt, gedemütigt und geschlagen haben.
Laut Anklageschrift seien die drei Burschen gezwungen worden, sich hinzuknien. Da einer von ihnen in der Vergangenheit sich fremdenfeindlich geäußert haben soll, sollte sich das Trio entschuldigen und sagen: "Ausländer sind Könige." Die jugendlichen Bandenmitglieder – alle haben Migrationshintergrund – sollen den Burschen wechselseitig Faustschläge gegen den gesamten Körper versetzt haben.
Ein Schwerverletzter
Auch ein Schlagring soll im Spiel gewesen sein. Einer der Burschen wurde dabei schwer verletzt. "Neben einer vergrößerten Milz und Prellungen der Rippen und im Gesichtsbereich erlitt er eine operativ zu entfernende Trommelfellperforation", steht in der Anklageschrift. Ein Angeklagter soll die Opfer aufgefordert haben, ihre Brieftaschen herzugeben. Die Beute: 75 Euro.
Ab Dienstag mussten sich die Jugendbande am Landesgericht Klagenfurt wegen schweren Raubes vor einem Schöffengericht unter Vorsitz von Richterin Michaela Sanin verantworten. Vorerst sind zwei Verhandlungstage – ein weiterer am Donnerstag – geplant. Für die neun Jugendlichen gilt die Unschuldsvermutung.
Am Dienstag wurde der Prozess vertagt.