Schüler werden derzeit noch nicht viele Gedanken an den 11. September verschwenden. Ihre Eltern zum Teil schon. Die Teuerung der vergangenen Monate wird sich auch zum Schulstart auswirken. Bis zu 300 Euro kann ein einfaches Startpaket kosten. "Viele Familien kommen angesichts dieser finanziellen Belastung an ihre Grenzen", sagt Peter Reichmann, Leiter der Abteilung Bildung in der Arbeiterkammer. Über schulkosten.at wird gerade eine umfangreiche Erhebung durchgeführt, die versteckte Kosten aufzeigen und Möglichkeiten zur Hilfe für Eltern liefern soll. "Der Zugang zur Bildung muss chancengerecht erfolgen. Wenn diesem monetäre Hürden entgegenstehen, muss man gegensteuern. Egal, ob es Schultasche oder Skikurs sind", sagt Reichmann.
Guter Förderunterricht hilft doppelt
Die Ausgaben zum Schulstart sind nur der Anfang. Unter dem Jahr fallen weitere Kosten an, die sich vor allem Alleinverdienende immer weniger leisten können. Laut Schulkostenstudie liegen die Ausgaben für ein Schuljahr bei rund 1400 Euro für Volksschule und Unterstufe und bei 1690 Euro für die Oberstufe. Ansetzen könne man auch bei der Nachhilfe, die Kinder aus finanziell schwachen Haushalten ebenfalls benachteiligt. "Wenn an der Schule ein guter Förderunterricht organisiert ist, dann kann der Druck auf privat finanzierte Nachhilfe gesenkt werden. Wenn es eine gute verschränkte Ganztagsschule gibt, reduziert sich die bezahlte Nachhilfequote weiter zugunsten armutsbetroffener Kinder", sagt Martin Schenk, Sozialexperte der Diakonie.
Unterstützung gibt es auf Bundesebene über das Schulstartgeld. Für jedes schulpflichtige Kind bekommen Erziehungsberechtigte im August mit der Familienbeihilfe 105,80 Euro zusätzlich überwiesen.
Das sogenannte Schulstartpaket kommt Schülerinnen und Schülern und Mindestsicherungs- bzw. Sozialhilfehaushalten zugute. Für jedes Kind kann ein Gutschein in der Höhe von 150 Euro bei der Volkshilfe und ihren Partnerorganisationen abgeholt werden.