Die Unwetterwarnzentrale rief am Mittwoch für weite Teile Kärntens die zweithöchste Wetterwarnung (Rot) auf ihrer fünfteiligen Skala aus, laut Geosphere Austria galt die zweithöchste Stufe (Orange) auf der vierteiligen Skala für ganz Kärnten. Von 14.30 Uhr bis in die Abendstunden zogen zum teil heftige Unwetter mit Hagel und Starkregen durchs Land.
Das Lavanttal war am schwersten betroffen. Dort mussten mehrere Straßen nach Murenabgängen gesperrt werden. Die Packer Straße (B70) wurde zwischen Waldenstein und Twimberg auf einer Länge von etwa 50 Metern durch eine Geröllmure verlegt. Die Sperre der B70 vom Kreuzungsbereich der B78 in Richtung Waldenstein bleibt weiterhin aufrecht. Die Aufräumarbeiten in diesen Bereich laufen auf Hochtouren.
In Oberkärnten wurde der Ort Obergottesfeld zum Teil überflutet. Anrainer und Feuerwehren erheben dort Vorwürfe: man habe im Vorfeld auf die Gefahren hingewiesen, heißt es. Am Mittwoch ist dann der sogenannte Lanzewitzer Bach aufgrund einer Verklausung über die Ufer getreten und hat eine große Mure ausgelöst, die sich bis ins Ortszentrum von Obergottesfeld ausbreitete. Mehrere Wohnhäuser, Gärten, Garagen, sonstige Gebäude und Fahrzeuge wurden durch die Mure teilweise beschädigt. Zumindest der Keller eines Gebäudes wurden durch die Schlammmassen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Etliche Gemeindestraßen im Ortszentrum waren teilweise bis zu einem Meter hoch mit Schlamm und Geröll verlegt und unpassierbar.
Innerhalb der Ortschaft Obergottesfeld mussten zahlreiche Straßen gesperrt werden. Wie lange die Aufräumarbeiten andauern und wie hoch das Schadensausmaß tatsächlich ist, kann nicht angebeben werden. Personen wurden nach ersten Erkenntnissen nicht verletzt, gab die Polizei bekannt.
Zeitweise waren laut Kärnten Netz bis zu 1500 Haushalte ohne Strom. Hauptbetroffen waren die Bezirke Hermagor, St. Veit und Wolfsberg. "Derzeit sind noch rund 20 Haushalte in Oberwieting ohne Strom. Unsere Monteure arbeiten auf Hochtouren. Ich gehe davon aus, dass die Betroffenen bald wieder mit Strom versorgt sein werden", sagt Nico Kollmann von Kärnten Netz.
Laut Landesalarm- und Warnzentrale Kärnten standen 35 Feuerwehren mit rund 300 Kräften an 55 Stellen stundenlang wegen Vermurungen, Überflutungen, Geröllmuren, Blitzschlägen und umgestürzter Bäume im Einsatz.
Der Live-Ticker von Mittwoch zum Nachlesen
19.30 Uhr
Mittlerweile ziehen die Unwetter in Richtung Süden ab, Warnstufe Rot gilt nur noch vereinzelt in kleinen Bereichen im Bezirk Völkermarkt und im Norden Mittelkärntens.
19 Uhr
In Launsdorf hat ein Blitz einen Baum gespalten, dieser fiel auf die Verbindungsstraße zwischen Launsdorf und Gösseling. Die Freiwillige Feuerwehr Launsdorf sowie eine Privatperson mit einem Traktor standen im Einsatz und legten den Verkehrsweg wieder frei.
18.35 Uhr
Wie die Landesalarm- und Warnzentrale Kärnten berichtet, mussten in den vergangenen drei Stunden 25 Feuerwehren mit 225 Kameradinnen und Kameraden rund 50 Einsätze abarbeiten. Wegen des Starkregens im Bereich Saualpe und Klippitzthörl führte der Weißenbach binnen kurzer Zeit Hochwasser. Es kam zu kleineren Überschwemmungen, in Wolfsberg wurde der Hochwasserschutz Weißenbach aufgebaut, dieser konnte aber nach dem Rückgang des Wasserpegels wieder abgebaut werden. Der Oberkärntner Ort Obergottesfeld wurde wegen Verklausungen im Mühlenbach zum Teil überschwemmt. Dort arbeiten fünf Feuerwehren nach wie vor daran, drei Häuser von Wasser und Geröll zu befreien. "Auch im Bereich Kleblach kam es zu kleinräumigen Überflutungen nach Verklausungen von Entwässerungsgerinnen. Vereinzelte Einsätze wurden auch aus den Bereichen Kötschach, Weißensee, Guttaring, Launsdorf, Althofen, Hart/Lavamünd gemeldet", so Hans-Jörg Rossbacher von der Lawz Kärnten.
18.25 Uhr
1500 Haushalte in den Bezirken Hermagor, St. Veit und Wolfsberg waren laut Kärnten Netz von Stromausfällen betroffen. Die zweithöchste Wetterwarnstufe bleibt unterdessen für weite Teile Kärntens aufrecht. Mittlerweile sind vor allem Teile des Bezirks Spittal, die Bezirke Hermagor und St. Veit, Villach Stadt sowie Teile von Villach-Land, Klagenfurt-Land, Feldkirchen und Völkermarkt betroffen.
17.55 Uhr
Insgesamt standen allein im Bezirk Wolfsberg 13 Freiwillige Feuerwehren im Einsatz.
17.35 Uhr
Durch das Unwetter wurden Gemeindestraßen in den Ortsteilen Schiefling, Schönberg, Prebl und Gräbern im Gemeindebereich von Bad St. Leonhard, durch umgestürzte Bäume sowie kleinflächige Murenabgänge kurzzeitig unpassierbar. Diese konnten vom Bauhof der Stadtgemeinde Bad St. Leonhard sowie den Freiwilligen Feuerwehren Bad St. Leonhard, Twimberg und Schiefling beseitigt werden. Im Ortsteil Twimberg wurden zudem mehrere Keller überflutet. Personen kamen nicht zu Schaden, die Höhe des Sachschadens ist derzeit nicht bekannt. Weiters wurde die Auerlinger Gemeindestraße in Unterpreitenegg ab dem Wohnhaus Schönberg Nr 30 auf einer Strecke von etwa einem Kilometer an mehreren Stellen durch umgestürzte Bäume verlegt. In diesem Bereich ist ein landwirtschaftliches Anwesen derzeit nicht erreichbar. Die FF Preitenegg befindet sich mit 25 Kameraden und drei Fahrzeugen im Einsatz.
17.25 Uhr
Die Obdacher Bundesstraße (B78) wurde im Twimberger Graben vermurt. Das Reinerbachl verklauste, trat über die Ufer trat und verlegte die B78auf einer Länge von 50 Metern, die Fahrbahn wurde von einer 50 Zentimeter dicken Schicht aus Schlamm und Geröll verlegt. Eine örtliche Umleitung wurde über die Südautobahn (A2) eingerichtet. Die Sperre soll noch heute, spätestens um 19 Uhr, wieder aufgehoben werden. Die Packer Straße (B70) wurde zwischen Waldenstein und Twimberg an mehreren Stellen durch umgestürzte Bäume blockiert sowie auf einer Länge von etwa 50 Metern durch eine Geröllmure verlegt. Da auch Schäden an der Fahrbahn entstanden sind, wird diese Sperre voraussichtlich frühestens Donnerstagabend aufgehoben. Neben zahlreichen Feuerwehren war auch die Straßenmeisterei Wolfsberg vor Ort.
17.15 Uhr
In den nächsten Tagen bleibt die Gewittergefahr weiterhin hoch, berichtet die Unwetterarnzentrale, wobei die Hitzewelle bis zum Wochenende anhält. Ab dem Wochenende gehen zwar im Westen des Landes die Temperaturen zurück, im Süden dauert es aber noch länger.
16.25 Uhr
Mittlerweile stehen zahlreiche Feuerwehren wegen Überflutungen, Vermurungen und auf Straßen gefallenen Bäumen im Einsatz. laut Landesalarm- und Warnzentrale sind derzeit vor allem das Obere Lavanttal, teilweise auch das mittlere Lavanttal sowie in Oberkärnten der Ort Obergottesfeld betroffen.
Starkregen in Wolfsberg:
16 Uhr
In Wolfsberg kam es durch den Starkregen zu Überflutungen, im Oberen Lavanttal gingen Muren ab und Bäche traten über die Ufer. Auch Bäume fielen auf Straßen. Zahlreiche Feuerwehren mussten ausrücken.
15.30 Uhr
Laut Störungsdienst der Kärnten Netz GmbH kam es auch zu Stromausfällen. Einige Hundert Haushalte, hauptsächlich in den Gebieten Wolfsberg und Friesach, sind davon betroffen.