Am vergangenen Freitag fand ein Bergführer am Schlatenkees, auf einer Seehöhe von 2900 Metern eine offensichtlich bereits länger dort liegende Gletscherleiche. Wenige Meter unterhalb des Auffindungsortes konnte ein Rucksack, der der Leiche zuzuordnen war, aufgefunden werden. Neben Bargeld konnte darin auch eine Bankkarte sowie ein Führerschein aufgefunden werden.

Aufgrund bisheriger Erkenntnisse ist anzunehmen, dass es sich bei der Leiche um einen damals 37-jährigen Österreicher handelt. Eine zweifelsfreie Identifizierung ist jedoch erst nach erfolgtem DNA-Abgleich, dessen Ergebnis in einigen Wochen vorliegen dürfte, möglich. Der Mann, der mit Skitourenausrüstung unterwegs war, dürfte vermutlich im Jahr 2001 am Gletscher verunglückt sein.

Gruppe aus Wien

Zugetragen haben dürfte sich das Unglück am 12. März 2001 getragen. Damals wurde berichtet, wie drei Skitourengeher gegen 14 Uhr talwärts fuhren, als einer der Männer in eine Gletscherspalte stürzte. Der 37-Jährige eilte wohl zu Hilfe und wurde seitdem nie mehr gesehen. Sein Freund konnte sich kurz darauf selbst befreien. "Er war einfach nicht mehr da", gaben die beiden Männer später zu Protokoll. Sie konnten sich unverletzt zum Matreier Tauernhaus retten. Das Wetter verschlechterte sich in den Tagen darauf. Alle Versuche, den vermissten Militäroffizier noch retten oder bergen zu können, schlugen fehl.

In einer Tiefe von rund 30 Metern konnte in einer Gletscherspalte das Signal eines Verschüttetensuchgerätes wahrgenommen werden. Auch das half nichts. Mehr als 22 Jahre ist das nun her. Warum genau die Leiche nun gefunden werden konnte, ist laut Polizei Teil der Ermittlungen.