Fassungslosigkeit herrscht in Tarvis über den tragischen Tod zweier erfahrener Alpinisten. Im Rahmen einer Dienstübung verunglückten zwei Finanzpolizisten (28 und 30 Jahre alt) am Mittwoch tödlich am Mangart. Beim Anstieg auf einer Route, der sogenannten "Via Piussi", in einer Wand im sechsten Schwierigkeitsgrad, stürzten die beiden in einer Zweierseilschaft plötzlich in den Tod. Der ältere der beiden war bereits ein erfahrenes Mitglied der Berg- und Höhlenrettung in Cave del Predil, der jüngere hätte demnächst die dafür erforderliche Prüfung ablegen sollen. Beide galten als hervorragend Bergsteiger.
Als die beiden am Abend nicht in die Kaserne der Finanz zurückgekehrt waren, begannen sich ihre Kameraden Sorgen zu machen und versuchten sie zunächst via Handy und ihre Funkgeräte zu erreichen. Doch vergeblich. Sie hielten Nachschau bei den Weißenfelsen Seen und beim "Rifugio Zacchi", der Zacchi-Hütte, wo die Bergretter ihr Auto geparkt hatten. Gegen Mitternacht, man fand noch immer keine Spur, setzte sich die Rettungskette in Gang. Gegen 2.15 Uhr dann die tragische Gewissheit: Man entdeckte ihre Leichen, noch aneinander geseilt, am Fuß der Mangart-Wand. Sie waren Dutzende Meter im freien Fall in den Tod gestürzt. Gegen 8.30 Uhr erfolgte die Hubschrauberbergung.
Wie und wann es zu dem tragischen Unglück kommen konnte, war vorerst noch unklar, es gibt keine Zeugen. Da es sich um einen Dienstunfall handelt, leitete die Staatsanwaltschaft Udine eine Untersuchung ein. Laut ersten Meldungen könnte es zu einem Abbruch in der Wand oder zu einem Steinschlag gekommen sein.