Die Unwetter der vergangenen Wochen haben vor allem in Kärnten schwere Schäden hinterlassen. Zahlreiche Hilfsinititativen, wie Kärntner in Not, haben eigene Spendenaktionen für die Opfer ins Leben gerufen. Hilfe auf andere Weise bietet jetzt die Caritas Kärnten im Rahmen der Aktion "Österreich hilft Österreich" (ÖhÖ) an: Für Betroffene wurden eigene Sprechtage eingerichtet.
Der erste Sprechtag, bei dem Caritas-Mitarbeiter den Unwetter-Opfern Auskunft geben, hat am Mittwoch im Gemeindeamt Völkermarkt stattgefunden (weitere Termine siehe Kasten unten). Caritas-Krisenstabsleiter Christian Eile hörte dramatische Geschichten, wie jene von Herrn O. und seiner Familie aus Völkermarkt. Dort ist oberhalb des 20 Jahre alten Eigenheims nach drei Wochen Dauerregens eine Mure abgegangen. Das Haus wurde schwer getroffen, fast zweieinhalb Meter hoch stehen seither Schlamm und Wasser im Haus. Das Gebäude ist unbewohnbar, das Ehepaar O. lebt seither in einer Ersatzunterkunft.
"Arbeit bis zur Erschöpfung"
Die im ausgebauten Keller für das Unternehmen von Frau O. eingerichtete Küche wurde ebenso zerstört wie die dort untergebrachten alten Bauernmöbel der Großeltern von Herrn O. Trotz des nicht nur emotional riesigen Verlustes und der Ungewissheit, ob das Ehepaar überhaupt jemals wieder in sein Haus zurückkehren wird können, denkt Herr O. an alle Helferinnen und Helfer: "Ich danke ihnen allen für ihre tagelange Rund-um-die-Uhr-Arbeit bis zur Erschöpfung."
Dankbar ist Herr O. auch, dass er aus dem Spendentopf von ÖhÖ 1900 Euro Überbrückungshilfe bekommen wird, denn: "Jede Hilfe ist wertvoll." Auch Eile erlebte eine "große Dankbarkeit für unsere rasche Hilfe. Die Caritas ist auch in den Gemeinden präsent, weil sie die Betroffenen dadurch leichter erreichen kann. Viele Hochwasseropfer wenden sich in ihrer Not an das jeweilige Gemeindeamt. Damit sie bei ihrer Suche nach Hilfe keine beschwerlichen Wege auf sich nehmen müssen, sind wir als Caritas vor Ort! Wir unterstützen Betroffene nicht nur mit finanzieller Soforthilfe, sondern wollen ihnen auch zeigen, dass sie in ihrer Not nicht alleine sind."
Schadensberichte mitbringen
Die Caritas hält in betroffenen Gemeinden Sprechtage ab, um die ÖhÖ-Überbrückungshilfen abzuwickeln und bittet Hochwasseropfer, Schadensberichte oder alternativ Bilder von den erlittenen Schäden mitzubringen. Deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen beim Ausfüllen der Anträge, informieren und klären auf, etwa über die notwendige Angabe des IBAN, und leiten die Hilfsanträge an die Caritas Wien weiter, die die Überweisung des Geldes an betroffene Haushalte binnen weniger Tage veranlasst.
400 Euro Unterstützung gibt es bei einem Keller-Schaden (Gemeinschaftskeller in Wohnanlagen sind ausgenommen), 500 Euro bei kaputten Elektro-Geräten und 1000 Euro für Schaden genommenen Wohnraum. Ein Haushalt kann maximal mit 1900 Euro unterstützt werden.