Am Mittwoch gegen 22.30 Uhr wählte ein 49-jähriger ungarischer Urlauber den Polizeinotruf: Er machte sich Sorgen um eine Gruppe Wanderer, die von der Johannsenruhe über einen Klettersteig auf den Hochstuhl zum Bielschitzasattel und danach über die Klagenfurter Hütte zurück zur Johannsenruhe wandern wollte. Es handelte sich dabei um drei befreundete Erwachsene des Mannes, die mit sieben Kindern und Jugendlichen im Alter von 7 bis 20 Jahren unterwegs waren.
Der Urlauber hatte sich nach dem Einstieg in den Klettersteig von der Gruppe getrennt und allein die Runde bewältigt. Gegen 21.50 Uhr sei er via SMS von einem Gruppenmitglied verständigt worden, dass die geplante Wanderung länger dauern werde. Die mitgesendeten Koordinaten konnten dem slowenischen Staatsgebiet (Srednja peč) zugeordnet werden. Aus Sorge setzte der Ungar den Notruf ab.
Über das Polizeikooperationszentrum Thörl-Maglern wurden die zuständigen slowenischen Behörden informiert. Gegen 22.45 Uhr setzte der ungarische Alpinist erneut einen Notruf ab. Die Beamten gingen in Richtung Klagenfurter Hütte und sahen dort mehrere Lichtkegel im Bereich des Bielschitzasattels, die sich talwärts bewegten. Im versicherten Felsbereich hielt die Gruppe aufgrund ihrer Erschöpfung an. Gegen 0.30 Uhr wurde die Bergrettung angefordert.
Die beiden ortskundigen Beamten der Polizeiinspektion Feistritz/Rosental stiegen zur Gruppe, die mit festem Schuhwerk, Helm und Klettergeschirr ausgerüstet war, auf. Die Gruppe konnte aus dem Felsbereich in einer Seehöhe von 1720 Metern unverletzt geborgen und zur Klagenfurter Hütte eskortiert werden. Die Bergrettung Ferlach, die mit elf Mitgliedern und zwei Fahrzeugen im Einsatz stand, brachte die erschöpften Wanderer ins Tal.