Urlaubsfotos von Italien sind offenbar um ein Motiv reicher: Die Blaukrabbe wird zunehmend an Stränden an der Adria gesichtet und fotografiert. "Seit 20 Jahren machen wir an der Oberen Adria Urlaub. Aber heuer habe ich diese Tiere zum ersten Mal gesehen, vielleicht auch deshalb, weil so viel darüber geredet wird", berichtet ein Tourist der Kleinen Zeitung und schickt einen Fotobeweis. Die drei Krebse seien tot an einen Badestrand nahe der Hafenstadt Chioggia gespült worden. Die Stadt liegt etwa 50 Kilometer von Venedig entfernt. Da lagen an zwei Stellen verteilt mehrere Krabben.
Rom macht 2,9 Millionen locker
Das passt zu den Schlagzeilen der vergangenen Tage: Italien will ja eine Invasion von Blaukrabben bekämpfen. Die Regierung in Rom macht 2,9 Millionen Euro locker, um gegen die Ausbreitung der besonders aggressiven Krabbenart vorzugehen, die Italiens weltweit führenden Muschelproduzenten bedroht. Die aus dem Westatlantik stammende "blaue Krabbe" hat sich in mehreren lagunenartigen Gebieten Italiens stark ausgebreitet und frisst dort Muscheln, Fischrogen und andere Wasserlebewesen. 3000 Fischerbetriebe in der Deltaregion des Flusses Po an der Mündung zur Adria seien bedroht.
Auf dem Teller
Fischer in der Adria wollen verstärkt Restaurants nahe Venedig und Triest beliefern, die die Blaukrabbe auf die Speisekarte gesetzt haben. Sie hoffen damit, ihre Zahl zu reduzieren. Das Fleisch der Blaukrabbe ist reich an Vitamin B12, außerdem ist es aufgrund seines feinen Geschmacks in der Gastronomie vielfältig anwendbar.
Der Rückenpanzer der Blaukrabbe wird zwischen 17,8 und 20 Zentimeter breit. Männchen werden größer als Weibchen. Die Scheren weisen je nach Geschlecht unterschiedliche Farbschattierungen auf. Die Scherenspitzen der Männchen sind bläulich und die der Weibchen rötlich gefärbt.