Auch in der Nacht auf Sonntag bleibt die Situation für die Einsatzkräfte in den vom Dauerregen betroffenen Kärntner Gemeinden angespannt. Feuewehren stehen im Dauereinsatz. Am Samstag wurden zahlreiche Straßen in Kärnten unterspült und verschütten. In der Nacht ist mit weiteren Muren und Hangrutschungen zu rechnen. Neben dem Auspumpen von Kellern und der Beseitigung von Behinderungen auf Straßen gilt das Hauptaugenmerk vor allem darauf, die betroffenen Gebiete vor Hochwasser zu schützen.

Polizeihubschrauber rund um die Uhr im Einsatz

Die beiden Polizeihubschrauber in Kärnten sind seit Freitag durchgehend im Einsatz. Dabei wurden bisher mehr als 40 Einsätze mit mehr als 22 Flugstunden für das Land Kärnten, für Behörden, die Feuerwehr und Einsatzstäbe für das gesamte Spektrum aller denkbarer Einsätze absolviert. Unter anderem werden auch Muren und Hangrutschungen aus der Höhe dokumentiert wie hier am Magdalensberg.

Hangrutsch am Magdalensberg
Hangrutsch am Magdalensberg © LPD Kärnten

Caritas öffnet den Katastrophenfonds

Wie die Caritas Kärnten heute mitteilt, sollen 100.000 Euro an besonders von den Unwettern betroffene Familien gehen. Das Geld kommt aus dem Katastrophenfonds. Damit soll schnell und unbürokratisch geholfen werden. „Wir sind eine Hilfsorganisation der ‚zweiten Stunde‘, wenn die Lage vor Ort und die Schadensausmaße klarer sind. Dennoch ist es wichtig, dass betroffene Gemeinden schon jetzt wissen, dass sie sich an uns wenden können, sollte es Familien besonders schwer getroffen haben“, sagt Caritasdirektor Ernst Sandriesser.

Ergebnisse des Krisenstabs

Zum vierten Mal hat am Samstag der Krisenstab getagt. Zu den bestehenden Zivilschutz-Warnungen kamen eine in der Gemeinde Keutschach für die Bereiche Ruth, St. Nikolai und Höfflein und eine in der Gemeinde Bleiburg für die Gebiete St. Margarethen, Woroujach und Kömmel dazu. 

Einen weiteren Anstieg der Lavant heute am Nachmittag meldete der Hydrographische Dienst des Landes. Hotsports sind nach wie vor die Glan und die Gurk. Es ist aber davon auszugehen, dass das Höhepunkt erreicht wurde. Dasselbe gilt für die Seewasserstände und Grundwasserständen. Ein Schwerpunkt der Hochwassergefahr liegt weiterhin in Klagenfurt-Viktring beim Treimischer Teich. Die Situation wird laufend beobachtet und evaluiert

Die Wildbach- und Lawinenverbauung des Landes warnt davor, dass die Gefahr von Hangrutschungen und Murenabgängen in den nächsten Stunden weiter steigt.

Evakuierungen in Keutschach vorbereitet

Am späten Nachmittag hat sich die Lage in der Gemeinde Keutschach (Bezirk Klagenfurt-Land) weiter zugespitzt. Wie das Rote Kreuz mitteilt, wird eine Evakuizerung vorbereitet. Die Volksschule wird zu einer Unterkunft für 50 Personen adaptiert. Feldbetten und Decken wurden verladen und aufgebaut.

Arbeiten beim Rückhaltebecken Granitztal

Betroffene aus der Unwetterregion erzählen

Bürgermeisterin von Bad Eisenkappel zur aktuellen Lage

Viele Straßen noch unpassierbar

In den betroffenen Gebieten gibt es auch am Samstag zahlreiche Unwetter-Sperren. Wie das Land Kärnten gegen 13.30 Uhr bekannt gab, ist die Zufahrt ins Bodental und nach Windisch Bleiberg (L 105) über die B 91 Loiblpass Bundesstraße uneingeschränkt wieder möglich.

Evakuierungen in St. Filippen

Am Nachmittag waren auch im Bezirk St. Veit Evakuierungen nötig. In der Ortschaft St. Filippen in der Gemeinde Brückl wurde eine Straße unterspült. Zwischen 30 und 50 Personen sind damit abgeschnitten. "Wir haben in einem Gasthaus alles vorbereitet. Für die Wohnhäuser selbst besteht keine Gefahr. Es wird aber zwei bis drei Tage dauern, bis die Straße wieder befahrbar ist", sagt Bürgermeister Harald Tellian. Die Katastrophenhilfsmannschaft der Rotkreuz-Bezirksstelle St. Veit begab sich bereits zum Einsatzort. Auch das Kriseninterventionsteam steht bereit, um die Betroffenen zu betreuen.

Unterspülte Straße in St. Filippen, Gemeinde Brückl
Unterspülte Straße in St. Filippen, Gemeinde Brückl © KK/Tellian

Fußballderby abgesagt

Aufgrund der herrschenden Wetterlage wird das für 17 Uhr angesetzte Fußballderby zwischen SK Austria und dem WAC in der 28 Black-Arena in Klagenfurt abgesagt.

Rekordniederschlag in Kärnten

Von Donnerstag bis Samstag regnete es in Teilen Kärntens stellenweise über 200 Liter pro Quadratmeter und damit in nur 48 Stunden deutlich mehr als in einem durchschnittlichen gesamten August, heißt es von GeoSphere Austria. 266 Liter pro Quadratmeter kamen in 48 Stunden an der Wetterstation am Loibl (in einem durchschnittlichen gesamten August sind es hier 184) zusammen, in Ferlach 213 (in einem durchschnittlichen gesamten August 131) und in Bad Eisenkappel wurden 203 Liter pro Quadratmeter (durchschnittlicher gesamter August hier 144) gemessen.

"Für die Wetterstationen in Ferlach und in Bad Eisenkappel war das sogar ein neuer Rekord für eine 48-stündige Regenmenge. Der bisherige Rekord lag in Ferlach bei 154 Liter pro Quadratmeter, gemessen im September 1965, und in Bad Eisenkappel bei 156 Liter pro Quadratmeter im Oktober 1980", sagte Meteorologe Gerhard Hohenwarter gegenüber der Austria Presse Agentur.

Landeskrisenstab tagt erneut

Wie das Land Kärnten Samstagmittag mitteilt, wird der Landeskrisenstab um 17 Uhr erneut tagen.

Bundesheer weiter im Einsatz

Am Samstag stehen 120 Soldatinnen und Soldaten des Villacher Pionierbataillons 1, ein Verband der "leichten" 7. Jägerbrigade, und des Bau-/Pionierzuges der Stabskompanie des Militärkommandos Kärnten, in Kärnten im Einsatz, teilt das Militärkommando Kärnten zu Mittag mit. Aktuell sind die Katastrophenfachkräfte nördlich von Bad Eisenkappel und am Waidischbach bei Ferlach mit schwerem Pioniergerät zur Beseitigung von Vermurungen im Einsatz.

Das Bundesheer steht in Kärnten im Assistenzeinsatz
Das Bundesheer steht in Kärnten im Assistenzeinsatz © Bundesheer/Christian Debelak

"Weitere Soldatinnen und Soldaten helfen rund um den Klagenfurter Ortsteil Viktring den lokalen Einsatzkräften beim Errichten von Hochwassersperren. Rund 35 Soldaten befüllen Sandsäcke in der Goiginger-Kaserne in Bleiburg", heißt es in der Aussendung. Einsätze im Raum Neuhaus und Waidischbach könnten folgen. Es werden Erkundungen durchgeführt. Ein Transporthubschrauber AB212 hilft den Einsatzkräften aus der Luft. Weitere Hubschrauber stehen für Einsätze bereit.

Bundesheer-Einsatz beim Kraftwerk Zauchen in Bad Eisenkappel:

Rund 35 Soldaten füllen Sandsäcke ab
Rund 35 Soldaten füllen Sandsäcke ab © Bundesheer

Klagenfurt: Kanalnetz stößt an seine Grenzen

In der Landeshauptstadt belasten die großen Regenmengen bereits das öffentliche Kanalnetz. Teilweise komme es schon zu Wasseraustritten aus Kanälen. Es wird um besondere Vorsicht ersucht. Auch wird die Bevölkerung gebeten, nicht in Eigenregie das eingetretene
Wasser mittels privater Pumpen in das öffentliche Kanalsystem zu pumpen, heißt es aus dem Rathaus.

Mittel aus Katastrophenfonds

Die Bundesregierung hat am Samstag angekündigt, Geld aus dem Katastrophenfonds für die vom Hochwasser heimgesuchten Regionen bereitzustellen. Unterstützt werde, "wo es notwendig ist, um den Betroffenen schnell zu helfen", heißt es. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sagte: "Die Menschen in den betroffenen Regionen können sich auf uns verlassen." Laut Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) stünden "ausreichend finanzielle Mittel bereit." Beim Wiederaufbau soll rasch und unbürokratisch geholfen werden.

Landeshauptmann Peter Kaiser und Katastrophenschutzreferent Landesrat Daniel Fellner (beide SPÖ) begrüßen die Ankündigung der Bundesregierung, dass Unwetteropfern rasch und unbürokratisch finanziell geholfen werden soll. "Es gilt jetzt, rasch eine Bestandsaufnahme zu machen, und zu eruieren, wo die Bundesmittel im Sinne der schwer getroffenen Bevölkerung eingesetzt werden können", sind sich Kaiser und Fellner einig. Auch von Seiten des Landes soll alles getan werden, um die Betroffenen in allen Bereichen bestmöglich zu unterstützen.

Auch Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer fordert, dass Betroffenen eine "zielgerichtete finanzielle Soforthilfe" zukommen muss: "Bundes- und Landesregierung dürfen die Betroffenen in dieser Ausnahmesituation im wahrsten Sinne des Wortes nicht im Regen stehen lassen. Es muss sofort ein Sonderbudget zur Verfügung gestellt werden."

Adriatief zieht ab

Am Samstagvormittag traf der Landeskrisenstab wieder zusammen. Die bestehenden Zivilschutz-Warnungen und -alarme (siehe unten) bleiben vorerst aufrecht. Die Niederschlagsmengen lagen in der vergangenen Nacht im unteren bzw. erwarteten Bereich, teilte die GeoSphere Austria (vormals Zamg) mit. Dennoch sei von einer "absoluten Ausnahmesituation" zu sprechen.

Das Adriatief zieht nun über Ungarn nach Norden ab. Bis Samstagmittag seien noch größere Regenmengen zu erwarten. Danach soll es zur Beruhigung kommen. In den kommenden Tagen baut sich über Mitteleuropa eine West- bis Nordwestströmung auf. Dadurch sind in Kärnten dann keine weiteren Regenfälle mehr zu erwarten. Laut Hydrographischen Dienst des Landes Kärnten hat sich die Hochwassergefahr in den Bereich Klagenfurt verlagert. Sämtliche Evakuierungen im Bezirk Völkermarkt bleiben aufrecht.

Verpflegung für Feuerwehrleute

Die Anteilnahme aus der Bevölkerung ist groß. Immer wieder erreichen Feuerwehren Spenden mit Verpflegung. So etwa in Krumpendorf, wo die Inhaber eines Cafés eine Lieferung vorbeigebracht haben.

Viktring: Häuser nicht verlassen!

In Klagenfurt-Viktring wurde Samstagvormittag der Zivilschutzalarm wiederholt. Die Lage ist angespannt. Der Damm hält zwar, der Treimischer Teich sorgt aber für enorme Probleme. Er hat eine gefährliche Wasserhöhe erreicht. Die Bevölkerung wird ersucht, die Wohnungen nicht mehr zu verlassen und sich innerhalb der Wohnräume in höhere Bereiche zu begeben und auch nicht mehr in das Kellergeschoß zu gehen. Zur Verhinderung des Dammbruches wird die Abflussmenge des Teiches auf kontrollierte Weise erhöht, was zu punktuellen Überschwemmungen führen wird.

St. Paul: Menschen können in Häuser zurück

Wie Bürgermeister Stefan Salzmann aus dem Krisenstab informiert, bleibt der Zivilschutzalarm für die Gemeinde aufrecht. Die Evakuierung der Häuser entlang des Granitzbaches wird aufgehoben, die Bevölkerung kann wieder zu ihren Haushalten zurückkehren. 31 Personen haben die Nacht in der, in einem Turnsaal eingerichteten, Notunterkunft verbracht.

Die Bevölkerung wird ersucht, sich bei der Rückkehr an die Anweisungen der Einsatzkräfte zu halten. Die Straßensperre im Ortsgebiet Markt und der L 135 nach Lavamünd wird aufgehoben. Die Straßensperre der L 134 ins Granitztal bleibt weiterhin aufrecht.

Bahnstrecke gesperrt

Wie die ÖBB auf ihrer Webseite vermelden, ist aufgrund von Unwetterschäden die Verbindung von Bleiburg-Bahnhof nach Prevalje bis voraussichtlich, Montag, fünf Uhr, gesperrt. Die Einrichtung eines Schienenersatzverkehrs ist aufgrund der Straßenverhältnisse aktuell nicht möglich.

Großer Hang droht abzurutschen

Die Straße nach Eisenkappel-Vellach ist derzeit noch immer gesperrt. Laut Bürgermeisterin Elisabeth Lobnik hat sich in der Zwischenzeit ein neues Problem aufgetan: "In Unterlobnig droht ein großer Hang abzurutschen." Derzeit ist der Landesgeologe vor Ort, auch ein Hubschrauber wurde angefordert.

Bereits über 1500 Feuerwehreinsätze

Das Land Kärnten vermeldet am Samstagvormittag, dass sich das Einsatzaufkommen in der Nacht ein wenig reduziert hat. Mit Beginn der Morgendämmerung sei die Zahl der Notrufe allerdings wieder angestiegen. Der Einsatzschwerpunkt hat sich Richtung Westen ausgedehnt. Besonders betroffen vom Dauerregen sind die Bezirke Klagenfurt Stadt und Land, Völkermarkt und Wolfsberg. Seit Mitternacht wurden 170 neue Einsätze mit 70 Feuerwehren gezählt.

Seit Beginn der Regenfälle am Donnerstag wurden 1400 Einsätze mit 215 Feuerwehren rund 2500 Einsatzkräfte verzeichnet. Das Hauptproblem sind vor allem überflutete Keller sowie Bäche, die über die Ufer treten und Überschwemmungen verursachen.

Der Katastrophenzug II (KAT-Zug II) der Feuerwehren aus dem Bezirk Spittal hat über Nacht die Kräfte im Raum Völkermarkt unterstützt. 228 Männer und Frauen arbeiteten die Nacht durch, vermeldet das Bezirksfeuerwehrkommando Spittal an der Drau auf Facebook.

Der für Samstag alarmierte Einsatz des KAT-Zuges I (bestehend aus Feuerwehrleuten der Bezirke Hermagor, Villach und Villach-Land) wurde am frühen Morgen wieder storniert. Der Katastrophenhilfsdienst (KAT-Dienst) dient zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehren bei überörtlichen Großschadensereignissen oder Katastrophenfällen. Mitglieder der örtlichen Feuerwehren sollen abgelöst oder notwendige Ressourcen vor Ort gebildet werden.

St. Paul im Lavanttal: Hochwasserschutz hält

Wie Stefan Salzmann, Bürgermeister von St. Paul im Lavanttal auf seiner Facebook-Seite postet, halten die von den Feuerwehren eingerichteten Hochwasserschutzmaßnahmen entlang des Granitzbaches und der Lavant. Um neun Uhr gibt es das nächste Update.

Aufrechte Warnungen und Alarme

Wie das Land Kärnten mitteilt, gibt es aktuell in folgenden Kärntner Gemeinden Zivilschutzwarnungen bzw- alarme:

Zivilschutzwarnung:
St. Paul im Lavanttal (St. Paul, Granitztal), Überschwemmung
St. Georgen im Lavanttal (St. Georgen), Überschwemmung
Eisenkappel-Vellach (Bad Eisenkappel), Überschwemmung
Eberndorf (Eberndorf, Edling, Gablern, Kühnsdorf), Überflutung – Keller meiden
Globasnitz (Globasnitz, St. Stefan Feuersberg), Überflutung – Keller meiden
Sittersdorf (Altendorf, Miklauzhof, Rückersdorf), Überflutung – Keller meiden
Neuhaus (Neuhaus, Bach ohne Schwabegg), Überflutung – Keller meiden
Bleiburg (Bleiburg Aich/Bleiburg), Überflutung – Keller meiden
St. Kanzian (Peratschitzen, Stein/Jauntal), Überflutung – Keller meiden
Klagenfurt (Viktring), Dammbruchgefahr Rückhaltebecken Karl-Truppe-Weg

Zivilschutzalarm:
Bleiburg (Loibach), Überschwemmung
St. Paul im Lavanttal (St. Paul, Granitztal), Überschwemmung

Baby aus Slowenien nach Kärnten gebracht

Wie das Rote Kreuz in einer Aussendung mitteilt, kam es in der Nacht zu einem Notarzteinsatz in Mežica, Slowenien. Das Notarzteinsatzfahrzeug aus dem Bezirk Völkermarkt, mit Notfallsanitäter Harald Holzer und Notarzt und Bezirksstellenleiter Hannes Topar an Bord, rückte aus. Ein 14 Tage altes Baby konnte wohlbehalten gemeinsam mit seiner Mutter ins Klinikum Klagenfurt gebracht werden. Der Bub ist wohlauf. "Bei all den fürchterlichen Situationen in den letzten beiden Tagen sind solche gut verlaufenden Einsätze, wenn so wie hier einem kleinen Menschen helfen können und alles gut ausgeht, ein wirklicher Lichtblick", sagt Topar.

Notarzt Hannes Topar (Bild) rückte mit einem Kollegen in der Nacht nach Slowenien aus, um ein Baby samt Mutter in das Klinikum Klagenfurt zu bringen
Notarzt Hannes Topar (Bild) rückte mit einem Kollegen in der Nacht nach Slowenien aus, um ein Baby samt Mutter in das Klinikum Klagenfurt zu bringen © KK/Rotes Kreuz

Stau auf Autobahnen

Mit Sorge werde auch die Verkehrslage auf den Hauptreiserouten beobachtet. Auf der ohnehin stark belasteten Karawankenautobahn (A 11) könnte es am Samstag zu massiven Staus im Urlauberverkehr kommen. Wie die Antenne Kärnten auf ihrer Webseite vermeldet, kommt es Samstagnachmittag vor dem Karawankentunnel bereits zu langen Wartezeiten: Bei der Einreise dauert es fast drei Stunden länger, bei der Ausreise zwei Stunden. Kurz vor acht Uhr kam es im Karawankentunnel zu einem Unfall gekommen. Der Tunnel ist nach einer Sperre wieder offen. Pkw ohne Anhänger können über den Wurzenpass ausweichen.

Der Loiblpass und alle weiteren Grenzübergänge im Bezirk Völkermarkt bleiben aufgrund der Unwetter nach wie vor gesperrt. Die Grenzübergänge Raunjak und Grablach sind seit Samstagmittag wieder geöffnet. Behörden und Blaulichtorganisationen appellieren allerdings an die Bürgerinnen und Bürger, unnötige Fahrten in den betroffenen Gebieten zu vermeiden. Die Gefahr von Hangrutschungen und Murenabgängen ist vielerorts groß.

Auf der Tauernautobahn (A 10) war es auf Höhe Seeboden in Fahrtrichtung Villach zu einem Verkehrsunfall gekommen. Die Unfallstelle ist inzwischen geräumt, es staut sich aber noch immer mehrere Kilometer.

Aufgrund der anhaltenden Regenfälle kommt es in Slowenien zu Sperren von Autobahnen, auch viele Nebenstraßen sind nicht befahrbar. Mit Überlastung auf den Ausweichrouten ist zu rechnen.

Pkw in Bachbett: 18-Jähriger stirbt

Es kam in der Nacht auf Samstag auch zu Verkehrsunfällen. Ein Unfall mit tödlichem Ausgang ereignete sich kurz vor 22.30 Uhr in Reichenfels. Ein Lenker kam auf einer Gemeindestraße mit seinem Pkw von der Fahrbahn ab. Das Fahrzeug stürzte rund drei Meter über eine Böschung in ein Bachbett. Der Pkw überschlug sich und kam auf dem Dach liegend zum Stillstand. Der 18-Jährige konnte das Fahrzeug laut Polizeibericht nicht mehr verlassen und verstarb noch an der Unfallstelle. Er wurde gegen 23.50 Uhr von seinem Vater gefunden, da dieser sich Sorgen um den Verbleib seines Sohnes machte. 

Dem Vater gelang es, den Sicherheitsgurt mit einem Messer durchzuschneiden und seinen Sohn aus dem Wagen zu bergen. Doch leider kamen die sofort eingeleiteten Reanimationsversuche durch den Vater sowie durch die später eintreffenden Rettungskräfte zu spät.

Unfall auf Südautobahn

Kurz nach 4.30 Uhr wurden die Feuerwehren Krumpendorf, Pörtschach und Velden zu einem Verkehrsunfall auf die Südautobahn gerufen. Ein Lenker aus dem Bezirk Wolfsberg war aufgrund Aquaplanings in Fahrtrichtung Wien auf Höhe Pörtschach links von der Fahrbahn abgekommen. Der Wagen touchierte die Betonleitwand. Von dieser wurde der Wagen in Richtung Leitschienen geschleudert. Nach der zweiten Kollision mit der Leitschiene kam der Pkw auf dem Pannenstreifen zum Stillstand.

Während der Lenker die Unfallstelle mit dem Pannendreieck absicherte, fuhr ein unbekannter Lkw-Lenker in das Unfallfahrzeug und beging Fahrerflucht. Der Pkw-Lenker sowie die vier Insassen konnten keine näheren Angaben zu dem Fahrerflüchtigen geben. Die fünf Personen wurden unbestimmten Grades verletzt. Ein beim Lenker durchgeführter Alkotest ergab eine leichte Alkoholisierung. Da er noch im Besitz eines Probeführerscheines ist, wird er der Behörde angezeigt.
Nach Abschluss der Erhebungen wird er auch der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt.

Hunderte Keller in Klagenfurt unter Wasser

Weiterhin kritisch ist die Situation in Klagenfurt-Viktring. Der Zivilschutzalarm bleibt dort aufrecht. Nach wie vor droht ein Damm zu brechen. Der Krisenstab wurde um fünf Uhr wieder einberufen. Laut Berufsfeuerwehr stehen in Klagenfurt Hunderte Keller unter Wasser.