Unter Kärntner Forstexperten steigt der Unmut gegenüber der EU. Gemeinsam mit Kollegen aus der Steiermark hat der Vorstand der Kärntner Land- und Forstbetriebe seinen Unmut an höchster Stelle deponiert. "Wir arbeiten täglich an der Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel durch aktive Waldbewirtschaftung, aber wir sind verständnislos gegenüber der ideologiegetriebenen Abgehobenheit in Brüssel", sagte Obmann Christian Benger während eines Besuchs von EU-Vizeparlamentspräsident Othmar Karas in Kärnten.

Die Stimmungslage südlich der Alpen sei zunehmend kritisch. Die "undifferenzierte Betrachtung" des Waldes sorgt für Ärger. Die "Verordnung zur Wiederherstellung der Natur" sehen die Forstwirte nahe einer Enteignung. Heimische Waldbewirtschafter würden kriminalisiert, wenn ein Baum den Wald verlasse. "Es handelt sich um einen grundsätzlichen Denkfehler, denn hierzulande verzeichnet man seit Jahren zunehmende Waldflächen. Österreich habe in der Vergangenheit seine Forstkompetenz bewiesen und darf nicht mit anderen Ländern über einen Kamm geschoren werden. Differenzieren ist nötig", sagt Benger.

Mit Experten aus Kärnten und der Steiermark präsentierte Benger seinem Parteikollegen Karas die Probleme der Waldwirtschaft
Mit Experten aus Kärnten und der Steiermark präsentierte Benger seinem Parteikollegen Karas die Probleme der Waldwirtschaft © Georgescu

"Die Differenzierung der Regionen nehme ich nach Brüssel mit", versprach Karas vor versammelter Runde. "Es darf in der EU nie auch nur den Anschein der Enteignung geben. Das passt nicht zu den Grundwerten Europas", sagt Karas.