Mit Bayern und Baden-Württemberg starteten Freitag die letzten deutschen Bundesländer in die Sommerferien. "Das bedeutet kilometerlange Staus Richtung Süden", warnten Öamtc-Verkehrsexperten. Erfahrungsgemäß gehören die ersten beiden Bayern-Ferienwochenenden zu den verkehrsstärksten des Jahres.

Die Prognose: Vor allem im Bereich Großes Deutsches Eck (A 8/A 93) wird es zu kilometerlangen Staus kommen, welche sich dann auf österreichischen Transitrouten in Richtung Adria fortsetzen werden. Das war bereits in den frühen Morgenstunden am Samstag der Fall. Laut Antenne-Verkehrsservice staute es sich auf der A 11 vor dem Karawankentunnel. Die Wartezeit betrug eine Stunde. Im Laufe des Vormittags hat sich die Verzögerung auf rund 45 Minuten eingependelt. Gegen 15.30 Uhr hatte sich die Situation beruhigt. Die Wartezeit betrug in etwa 25 Minuten. Gegen Abend nahm der Stau wieder zu, jedoch in der Gegenrichtung. Um 17.30 Uhr betrug die Wartezeit bei der Einreise nach Österreich ebenfalls eine Stunde. Auf der Tauernautobahn (A 10) verlor man rund um den Knoten Villach Zeit.

In Slowenien sorgt eine Baustelle bei Marburg immer wieder für längere Wartezeiten. Reisende müssen sich auch an den Grenzübergängen zwischen Slowenien und Kroatien, in beiden Richtungen, am Übergang Gruskovje/Macelj auf der direkten Verbindung von Marburg Richtung Zagreb oder auch an den Übergängen zwischen Istrien und Slowenien gedulden.

Beobachtungen aus der Luft

"Mit der Reisewelle aus Bayern und Baden-Württemberg, werden die Transitrouten Richtung Süden noch deutlich stärker belastet werden", prognostiziert Öamtc-Stauberater Herbert Thaler im Vorfeld. Der Adac-Flugbeobachter wird auch dieses Wochenende bei stabilen Wetterbedingungen im Einsatz sein, damit durch die Beobachtungen aus der Luft die Entwicklungen an den Staupunkten besser prognostiziert werden können. 

Auffahrunfälle

Wie sich an den vergangenen Wochenenden gezeigt hat, kommt es immer wieder zu Auffahrunfällen, wenn die Konzentration nachlässt. "Das Hauptproblem ist in erster Linie, dass viele Lenker ihr eigenes 'Durchhaltevermögen' hinter dem Steuer überschätzen und die Müdigkeitswarnsignale des Körpers verdrängen", weiß Öamtc-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. "Dabei ist das Einschlafen am Steuer nur die Spitze des Eisbergs – müdigkeitsbedingte Leistungseinbußen während des Lenkens machen sich bereits lange vor dem tatsächlichen 'Wegnicken' bemerkbar." Die Verkehrspsychologin appelliert an die Autofahrer, in regelmäßigen Abständen einen Fahrerwechsel durchzuführen und bei längeren Autofahrten mindestens alle zwei Stunden eine Pause für 15 Minuten einzulegen.