In Kärnten gehen die Aufräumarbeiten nach den Unwettern weiter. Im Drautal in Oberkärnten lag der Hagel teilweise zentimeterhoch, auch der Bezirk Völkermarkt war zum wiederholten Male schwer von den Unwettern betroffen. Alle Hände voll zu tun hatten auch die Monteure der Kärnten Netz. In Feldkirchen und in Glanegg kam es zu massiven Stromausfällen. Dienstag waren zeitweise 15.000 Kärntner Haushalte ohne Strom, am Mittwochmorgen noch 1400. "Mittlerweile sind noch 200 Haushalte unversorgt, in etwa zwei bis drei Stunden haben wir wieder Vollversorgung", teilte Robert Schmaranz von der Kärnten Netz um 17 Uhr mit.

In ganz Kärnten waren heftige Gewitter niedergegangen. Schäden, überflutete Keller, umgestürzte Bäume und Murenabgänge waren die Folge der Unwetter. Laut Landeslarm- und Warnzentrale gab es allein in 450 Einsätze wegen des Unwetters in der Nacht auf Mittwoch.

Besonders hart hat es wieder einmal einzelne Gemeinden im Gegendtal getroffen: In Feld am See ging kurz nach 17 Uhr ein starkes Hagelunwetter nieder. "Durch das Unwetter kam es zu mehreren Murenabgängen im Bereich des Afritzer Sees und im Bereich der Gemeindestraße nach Hinterrauth. Aufgrund der akuten Gefahrenlage mussten mehrere Häuser der Ortschaft Hinterrauth evakuiert werden", heißt es von der Polizei. Laut Bezirkshauptmann Bernd Riepan wurden fünf Häuser evakuiert. Zwölf Personen waren betroffen. "In dem Bereich schaut es richtig wild aus. Die Leute verbrachten die Nacht bei Verwandten. Am Mittwoch gegen 9 Uhr konnten sie aber wieder zurück in ihre Häuser. Die Evakuierungen waren eine notwendige Vorsichtsmaßnahme", sagt Wolfgang Strasser, der Vizebürgermeister von Feld am See.

Muren verlegten Felder und Straßen
Muren verlegten Felder und Straßen © Helmuth Weichselbraun

Sorgen bereiten ihm aktuell die Wassermassen in der Gemeinde. Felder sind überflutet. "Es kommen immer wieder Bäche daher, wo früher nie ein Bach war." Strasser: "Wir können nur hoffen, dass es so schnell keine Regenfälle mehr gibt." Der Boden im ganzen Tal sei aufgeweicht und  mehr als gesättigt. "Wenn man geht, ist der Boden teilweise so weich wie in Kissen oder ein Wasserbett." Personen wurden bei den Unwettern gestern nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht verletzt. Strasser dankt allen Helfern. Im Einsatz standen die FF Feld am See und die FF Arriach sowie die Straßenmeisterei Feistritz /Drau.

Laut der Landesalarm- und Warnzentrale für Kärnten haben die Unwetter der vergangenen Nacht vor allem in den Bezirken Villach-Land, Feldkirchen, St. Veit, Völkermarkt und Wolfsberg gewütet und für Überschwemmungen und Sturmschäden gesorgt.

Umgestürzte Bäume forderten die Feuerwehren - wie etwa die FF Tigring
Umgestürzte Bäume forderten die Feuerwehren - wie etwa die FF Tigring © FF Tigring/Facebook

Viele Bäche sind über die Ufer getreten, Bäume fielen auf Häuser oder Straßen.

In Glanegg fegte der Sturm Bäume um
In Glanegg fegte der Sturm Bäume um © Leserreporter Koschutnig