Freie Strände gehören der Allgemeinheit – sich dort längerfristig mit Sonnenschirmen und Strandliegen zu "verbarrikadieren", um sich schon am Abend die besten Startmöglichkeiten für kommenden Badetag zu sichern, ist in Italien verboten und kann mit bis zu 3000 Euro sanktioniert werden, je nachdem welches Gesetz zur Abwendung kommt. Doch alle Jahre wieder versuchen zahlreiche Schlauberger ihr Glück. Nun erfolgten eines Nachts in Lignano Sabbiadoro die ersten Razzien auf den vier freien Stränden.
Polizei und Hafenbehörde stellten dabei eine Unmenge an Sonnenschirmen, Liegestühlen, Strandbetten, Plastiksesseln, Kinderspielzeug, Luftmatratzen und kleinen Schlauchbooten sicher. Und zwar in Zonen, wo mehrsprachige Verbotstafeln Touristen darüber aufklären, dass sie ihre Utensilien beim Verlassen der Strände mitzunehmen haben. Die rechtmäßigen Eigentümer können ihr Strandzubehör nun bei der Polizei abholen – allerdings ist mit Strafen von mindestens einigen hundert Euro zu rechnen.
Mit Ketten gesichert
Familien, die mit ihren Kindern des morgens die freien Strände aufgesucht und die besten Plätze bereits besetzt und durch Ketten gesichert vorgefunden hatten, riefen die Exekutive auf den Plan. Es waren in Lignano nicht die letzten Razzien des heurigen Sommers, heißt es seitens der Polizei. Denn der freie Strand gehöre allen, ein derart respektloses Verhalten gegenüber Mitmenschen werde man nicht tolerieren. Landauf landab kommt es italienweit im Sommer immer wieder zu zahlreichen Razzien, um die Rücksichtslosigkeit einzubremsen und allen einen freien Strand- und Meereszugang zu garantieren.
Lisa Kassin