Auch am Freitag herrschte in Kärnten Unwetter-Warnstufe Rot. Im Gegensatz zu den Tagen zuvor zogen die Gewitter aber über das Land, ohne größeren Schaden anzurichten. Laut Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) gab es lediglich zehn Feuerwehreinsätze. Durch Starkregen war es etwa zu kleinräumigen Überschwemmungen gekommen. Umgestürzte Bäume mussten beseitigt werden.
Vermutlich durch einen Blitzschlag kam es auch neuerlich zu Stromausfällen. Im Bezirk Feldkirchen waren in den Gemeinden Gnesau und Himmelberg rund 1000 Haushalte vorübergehend ohne Strom. Ein Großteil der Störstellen konnte mittlerweile wieder behoben werden.
Für die Einsatzkräfte hieß es am Freitag aufatmen. 1200 Mal mussten die Feuerwehren in Kärnten seit Montag ausrücken. Auch am Donnerstag waren wieder kräftige Gewitter mit Sturm und Starkregen niedergegangen. Bis zum Abend wurden die Feuerwehren zu rund 120 Unwettereinsätzen alarmiert. Dieses Mal betroffen: die Bezirke St. Veit, Wolfsberg, Klagenfurt-Land, Villach, Feldkirchen und auch erneut Teile von Völkermarkt.
Von Blitz verletzt
In St. Veit wurde am Donnerstag eine Frau von einem Blitz verletzt. Dieser schlug gegen 17 Uhr bei den SCA-Tennisplätzen in ein parkendes Auto ein. Die 50-Jährige, die rund 200 Meter vom Fahrzeug entfernt war, wurde durch einen indirekten Blitzschlag nicht lebensbedrohlich verletzt. Laut Polizei hatte sie sich an einem Geländer festgehalten, das den Strom weitergeleitet hat. Sie wurde nach der Erstversorgung ins Krankenhaus gebracht. Bei der Fahrt zum Rüsthaus wurde ein junger Feuerwehrmann (18) in Wolfsberg verletzt. Der Lenker war aufgrund von Aquaplaning ins Schleudern geraten und mit seinem Pkw frontal gegen eine Müllinsel geprallt. Am Fahrzeug entstand Totalschaden.
Kein Bezirk verschont
Auch die 180 Monteurinnen und Monteure von "Kärnten Netz" waren in den vergangenen Tagen im Dauereinsatz. "Es ist wirklich kein Bezirk in Kärnten von den Unwettern verschont geblieben", so Robert Schmaranz.
Großer Schaden
Die Aufräumarbeiten laufen speziell im Bezirk Völkermarkt, wo das Unwetter am Montag wütete, weiter auf Hochtouren. Der Schaden ist groß. Alleine in der Landwirtschaft waren es in den vergangenen Wochen in Summe zwischen vier und fünf Millionen Euro, so die Schätzung der Österreichischen Hagelversicherung. Hubert Gernig: "Es wird immer extremer. Zu beobachten ist, dass die Totalschäden zunehmen." Alleine Montagabend war eine Agrarfläche von 6000 Hektar betroffen. Binnen weniger Stunden entstand ein Schaden von 2,3 Millionen Euro.
Die Prognose
Auch am Samstag ist laut Ubimet mit Gewittern zu rechnen, die Unwettergefahr geht aber zurück. Der Sonntag wird ein Badetag. Am Montag kehrt die Hitze mit Temperaturen um die 30 Grad zurück, bis am Dienstag voraussichtlich die nächste Störung Kärnten erreichen wird. "Aus jetziger Sicht steigt dann leider auch wieder die Unwettergefahr an", so Ubimet-Meteorologe Michele Salmi.