Wegen Drogenhandels im großen Stil ist am Freitag am Landesgericht Klagenfurt ein Ehepaar zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Der Mann, ein Ägypter, und die Frau, eine Klagenfurterin, wurden zu 13 und 10 Jahren Haft verurteilt, berichtete der ORF Kärnten. Den beiden war vorgeworfen worden, mit Dutzenden Kilogramm Drogen gehandelt zu haben. Das Urteil des Schöffensenats unter Vorsitz von Richter Gernot Kugi war vorerst nicht rechtskräftig.

Der Prozess hatte bereits im vergangenen Dezember begonnen. Staatsanwältin Denise Ebner hatte damals vorgerechnet, wie man auf die enorme Menge an Suchtgift gekommen war: "Laut Angaben der Frau hat sie seit 2016 zwei Gramm Kokain pro Tag konsumiert, er sieben Gramm Heroin. Bei Grammpreisen von 80 Euro bei Kokain und 50 Euro bei Heroin kommt man auf 15.300 Euro, die sie im Monat für Drogen ausgegeben haben müssen." Nebenbei hätten sie auch verschwenderisch gelebt, sich Essen, Getränke und Zigaretten per Taxi kommen lassen, was noch einmal 3000 Euro pro Monat gekostet hätte. Und das, obwohl die beiden gar nicht beziehungsweise nur geringfügig gearbeitet hätten.

Wohnung observiert

Um das alles zu finanzieren, hätten die beiden im großen Stil gedealt, so der Vorwurf der Staatsanwältin. Das sei einerseits durch Telefonüberwachungen bewiesen, andererseits durch monatelange Observationen der Wohnung der beiden. Mindestens 16 Personen wurden beobachtet, die verdächtig oft zu Besuch waren: Einer von ihnen sogar 41 Mal in einem Monat.

Die Verteidiger hatten sich beim Prozessauftakt sogar bedankt, dass ihre einst schwer abhängigen Mandanten erwischt worden waren. Denn, so die Anwälte: Sie würden heute wohl nicht mehr leben, wenn sie nicht festgenommen worden wären.