Italien zeigt sich am Donnerstag zweigeteilt: Im Süden gibt es eine Hitzewelle bei Temperaturen, die bis weit über 40 Grad reichen. Im Norden, vor allem in der Lombardei und in Friaul-Julisch Venetien, gab es in der Nacht auf Donnerstag schwere Gewitter, die große Schäden anrichteten.
Gegen 2 Uhr früh tobte das Unwetter über Friaul. Es gab Windspitzen mit rund 110 Kilometern pro Stunde. Die am stärksten betroffenen Zonen waren: Travesio, Pasiano di Pordenone, Vito d'Asio, San Giorgio di Nogaro, Chions, Azzano Decimo, Treppo Grande, Fiume Veneto, Torviscosa, Carlino, Gradisca d'Isonzo, Cassacco, Precenicco, Latisana, Terzo di Aquileia, Fanna, Osoppo, Cervignano del Friuli, Aiello del Friuli, Porpetto Gemona del Friuli.
Warnstufe gelb
Bis Donnerstagmitternacht gilt Gewitterwarnstufe gelb. Laut der Triester Tageszeitung "Il Piccolo" gab es fünf Leichtverletzte. Im Gemeindegebiet von Tramonti di Sotto ging eine Mure ab, die ein Auto traf. Der leicht verletzte Lenker rief über den Notruf die Rettungskräfte. Dort gingen laut staatlichem italienischen Rundfunksender RAI über Nacht rund 500 Notrufe ein. In Fiumicello Villa Vicentina wurden zwei Touristen verletzt, die in einem Bachbett campiert hatten. Sie wollten nicht ins Krankenhaus. Der Rettungseinsatz dauerte rund zwei Stunden.
Autofahrer gestorben
In San Giorgio di Nogaro fiel ein Baum auf eine Tankstelle. Der dadurch ausgelöste Gasaustritt konnte von der Feuerwehr gestoppt werden. In Torviscosa wurde das Dach eines fünfstöckigen Wohnhauses abgedeckt. Viele Straßen waren wegen umgestürzter Bäume und Überflutungen unpassierbar. Zahlreiche Haushalte hatten keinen Strom. Einige Ackerflächen und Weingute beklagen Hagelschäden. Ein 61-Jähriger fuhr während des Unwetters in Strassoldo mit seinem Auto zu seiner Fischfarm. Weil ein Baum die Straße blockierte, versuchte der Autofahrer diesem auszuweichen. Der 61-Jährige landete jedoch im Straßengraben und kam bei dem Unfall ums Leben. Am Freitag erklärte die Region Friaul-Julisch Venetien wegen der Unwetter den Notstand. Die ersten 500.000 Euro zur Schadensregulierung wurden freigemacht. In der Nachbarregion Veneto wurde der regionale Notstand erklärt. Auch im Veneto sorgte das Unwetter für zahlreiche Schäden. Für die kommenden Tage ist wieder stabiles Wetter vorhergesagt, hohe Temperaturen inklusive.