"Als wir losgefahren sind, habe ich mir gedacht, nicht schon wieder", sagt Maximilian Linder, Bürgermeister von Afritz. Samstagabend ging über der Gegendtaler Gemeinde ein kurzes, aber heftiges Gewitter nieder. Die Region ist in dieser Hinsicht leidgeprüft. Im August 2016 wurde die Ortschaft Kraa von einer Mure schwer in Mitleidenschaft gezogen. Ende Juni des Vorjahres zog eine Schlamm- und Gerölllawine in Treffen und Arriach eine Spur der Verwüstung.

"Der Hauptschaden ist durch Oberflächenwasser entstanden. Die Gewitterzelle hat sich über einer eben erst frisch gemähten Wiese entladen", sagt Linder. Die Böden seien mit Wasser vollgesogen. Im Juli wurden bislang schon 150 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Das Wasser bahnte sich in der Folge seinen Weg – bis auf die Millstätter Bundesstraße. Die B98 musste für den Verkehr gesperrt werden. Die Straße wurde durch Geröll verschüttet und unpassierbar. In der Folge gingen weitere Muren und kleinere Erdrutsche ab.

Im Gegendtal war die Furcht vor einer erneuten Katastrophe groß
Im Gegendtal war die Furcht vor einer erneuten Katastrophe groß © FF Afritz

Keine Schäden an Gebäuden

Die Feuerwehren – vier standen im Einsatz – mussten unter anderem auch einige Keller auspumpen. Linder zeigt sich aber erleichtert: "Es kamen keine Personen zu Schaden und es gibt keine Schäden an Gebäuden. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen." Linder wie auch der Katastrophenreferent der Bezirkshauptmannschaft Villach-Land koordinierten den Katastropheneinsatz.

Auch der Polizeihubschrauber Libelle stand im Einsatz. Mehrere Personen sollen im Gefahrenbereich durch Murenabgänge eingesperrt sein, lautete die Einsatzmeldung. Es sollte sich in der Folge herausstellen, dass sich die Menschen selbständig in Sicherheit bringen konnten.

Einige Wege wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen
Einige Wege wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen © FF Afritz

Am Sonntag stand noch Zusammenräumen auf dem Programm, so der Bürgermeister. Bankette werden in der nächsten Woche saniert. Der Lierzberger Weg dürfte wohl noch einige Tage für den allgemeinen Verkehr gesperrt bleiben. "Oben gibt es Zweitwohnsitze. Wir schauen, dass die Leute so schnell wie möglich wieder herunterkommen", sagte Linder Sonntagvormittag. Ein Bach fließt noch über ein Feld, eine diesbezügliche Besprechung mit der Wildbach- und Lawinenverbauung folgt am Montag.

Laut Landesalarm- und Warnzentrale wurden am Samstag 20 Feuerwehreinsätze verzeichnet. Zwölf Feuerwehren standen insgesamt im Einsatz, die meisten im Raum Gegendtal.

Einen Unwettereinsatz der Feuerwehr gab es auch im Strandbad Ferndorf. Im Bereich des Bades war ein Bach verklaust. Dieser trat über die Ufer.