Vor dem Hintergrund des Pflegenotstandes hat die Kleine Zeitung im Vorjahr den Vita-Pflegeaward ins Leben gerufen. Pflegerinnen und Pfleger im stationären wie im mobilen Bereich leisten oft im Verborgenen Großartiges. Auch wenn der Dienstplan aufgrund des Personalmangels geändert wird, Zusatzschichten eingeschoben werden und für die Patientinnen und Patienten nicht die Zeit aufgewendet werden kann, die eigentlich notwendig wäre, brennen sie für ihren Beruf und geben jeden Tag ihr Bestes.
Ein Jahr später hat dieses Thema kein Bisschen an Aktualität verloren. Erst kürzlich ließ die Kabeg damit aufhorchen, dass aufgrund des Personalmangels im Pflegebereich versucht wird, Kräfte im Ausland anzuwerben. Gehaltserhöhungen für Ärzte sind angedacht, ebenso beim Pflegepersonal. Und hier wiederum wird im mobilen Bereich sowie in Heimen eine Abwanderung von Pflegekräften befürchtet.
"Die Politik muss darauf achten, dass es zu keiner Sogwirkung kommt. Prinzipiell ist jede Verbesserung willkommen, aber diese muss ausgewogen sein", sagt Valid Hanuna, Gesundheitssprecher der Gewerkschaft GPA Kärnten. Im Bereich der Heime und mobilen Dienste gehe es, so Hanuna, nicht nur um das Gehalt, sondern um die Rahmenbedingungen wie die herrschende Dienstplaninstabilität. Der Sprecher nennt ein weiteres Problem: "Bei den mobilen Diensten sind viele Mitarbeiter mit dem Privatauto unterwegs und bekommen nur das Kilometergeld." In Hinblick auf die geplante Pflegereform des Bundes erwarte man sich von der Politik nichts. Hanuna: "Wir schauen, was im Zuge der Kollektivvertragsverhandlungen, die am 4. Oktober beginnen, passiert."
Vom Newcomer zum Überflieger
Wie im vergangenen Jahr möchte die Kleine Zeitung auch heuer wieder den Pflegerinnen und Pflegern in Kärnten "Danke" sagen und diese auszeichnen. Es gibt sechs Kategorien. Zudem wird es einen Award für die Pflegerin oder den Pfleger des Jahres geben. Die Nominierungsphase läuft von 17. Juli bis 13. August. In dieser Zeit können Patientinnen und Patienten, Angehörige oder Kolleginnen und Kollegen auf der Webseite des Pflegeawards Pflegerinnen und Pfleger für die "Vita 2023" vorschlagen. Aber Achtung: Die Siegerinnen und Sieger des Vorjahres sind ausgenommen. Das sind die sechs Kategorien:
- NewcomerIn: Diese Menschen zeigen, dass der Pflegeberuf erstrebenswert ist. Sie sind jung in ihrem Job und sprühen vor Energie. Es sind die Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger, die anpacken.
- Vorbild: Sie sind Ausbildnerinnen und Ausbildner oder einfach Kolleginnen und Kollegen, die inspirieren.
- ExpertIn: Das wandelnde Lexikon – auf jede Frage gibt es eine qualifizierte Antwort, in jeder Situation weiß diese Person, was zu tun ist.
- BegleiterIn: Das sind jene Personen, für die Patientinnen und Patienten mehr sind als nur Patienten.
- Dream-Team:Sie halten immer zusammen und ergänzen einander perfekt. Die Rollenverteilung stimmt und der Respekt untereinander auch.
- ÜberfliegerIn: Diese Person steckt voller Energie, Motivation ist ihr zweiter Vorname und für Kolleginnen und Kollegen ist sie ein großes Vorbild.
Die Siegerinnen und Sieger jeder Kategorie werden auch in diesem Jahr im Rahmen einer Veranstaltung geehrt. Als Zeichen der Anerkennung erhalten diese eine Skulptur des österreichischen Künstlers Klaus Mosettig. Gegossen aus Beton bildet diese die Altersstruktur unserer Gesellschaft ab. Da sie aber auch "Wert und Wertigkeit" des Pflegeberufs darstellen soll, ist in den Betonguss eine Goldmünze eingearbeitet.