Nach den schweren Gewittern am Dienstag, bei denen 41 Feuerwehren mit mehr als 650 Kräften im Unwettereinsatz standen, zog Mittwochabend erneut ein Unwetter über Kärnten. In den Abendstunden erreichte das Gewitter Oberkärnten und die Nockberge, anschließend zog es weiter in Richtung Villach und Klagenfurt.

Im Raum Ober- und Mittelkärnten kam es zu Stromausfällen. Wie Robert Schmaranz von Kärnten Netz, berichtete waren rund 80 Haushalte im Bereich Teuchl/Eggeralm und in der Nähe von St. Salvator im Metnitztal unversorgt: "Mittlerweile sind alle Störungen wieder behoben."

Zumindest einspurig befahrbar ist auch wieder Kreuzner Landesstraße (L 33) in der Gemeinde Paternion im Bezirk Villach-Land, wie Bezirkshauptmann Bernd Riepan bestätigt. Am Mittwoch gGegen 23 Uhr war im Bereich der Windischen Höhe ein Felsbrocken auf die Straße gestürzt. Nach einer Besichtigung des Landesgeologen und der Bezirkshauptmannschaft konnte die Straße zwischen Matschiedl in der Gemeinde St. Stefan/Gail und Boden in der Gemeinde Stockenboi einspurig für den Verkehr freigegeben werden. Betonleitwände wurden errichtet.

30 Einsätze

Ebenfalls abgeschlossen sind die Arbeiten der Freiwilligen Feuerwehren. Diese mussten in der Nacht auf Donnerstag zu 30 Einsätzen ausrücken, wie die Landesalarm- und Warnzentrale berichtete. Haupteinsatzgebiete waren das Stadtgebiet von Villach, der Raum Klagenfurt-Land sowie Teile von Ober- und Mittelkärnten. Dort mussten Bäume von Fahrbahnen entfernt, kleinere Vermurungen und Verklausungen beseitigt, Straßen von Wasser und Schlamm befreit sowie Keller ausgepumpt werden.

Großbrand in Keutschach

In Keutschach am See geriet gegen 22 Uhr das Stallgebäude eines 62-Jährigen in Brand - ein Blitzschlag dürfte laut Polizei das Feuer ausgelöst haben.

Großbrand in Keutschach nach einem Blitzschlag
Großbrand in Keutschach nach einem Blitzschlag © FF Viktring-Stein

Die Einsätze

Rund um den Ossiacher See standen mehrere Helfer, wie die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Steindorf und der FF Ossiach im Einsatz.

In mehreren Orten, wie hier in Steindorf, mussten Keller ausgepumpt werden
In mehreren Orten, wie hier in Steindorf, mussten Keller ausgepumpt werden © FF Steindorf/Instagram

Auch im Stadtgebiet von Villach mussten Keller ausgepumpt werden, wie die Freiwillige Feuerwehr Villach-Perau berichtet. Und in der Kreuztrattenstraße führte der Starkregen zu einer Überflutung, wie die FF Tschinowitsch Turdanitsch berichtet.

In Villach warf der Sturm schwere Blumentröge in der Innenstadt um
In Villach warf der Sturm schwere Blumentröge in der Innenstadt um © G. Lux

Die Freiwillige Feuerwehr Liebenfels musste ausrücken, um einen Baum, der auf eine Straße gefallen war, wegzuräumen.

Die weitere Prognose

Wo genau Gewitter, Hagel oder Starkregen niedergehen, sei kaum vorherzusagen, sagt Gerhard Hohenwarter, Meteorologe der GeoSphere Austria: "In Villach gab es am Dienstag Orte, an denen es überhaupt nicht geregnet hat, in anderen Teilen hagelte es und wiederum regional kam es zu Starkregenereignissen. Es gibt zwar Hotspots, aber Garantie gibt es keine", sagt Hohenwarter. Der Meteorologe erklärt, dass meist schleifende Fronten die schwül warme Luft aktivieren. Dadurch wird sie zunehmend labil, bis es zu lokalen Effekten und Entladungen kommt.

Nach Mitternacht sollte die Gewittergefahr vorerst gebannt sein. "Es bleibt zwar auch noch am Donnerstag unbeständig und es kann immer wieder zu Regenschauern kommen, aber nicht mehr mit dieser Intensität". Ab Freitag kehrt dann der Hochsommer zurück, verspricht Hohenwarter: "Ab Samstag klettert das Thermometer über die 30 Grad. Montag, Dienstag und eventuell noch Mittwoch sind sogar bis zu 35 Grad drin, allerdings müssen wir auch da mit kurzen lokalen Gewittern rechnen".