"Eine Stunde lang hat es geschüttet wie aus Kübeln", berichtete eine Himmelbergerin Dienstagabend. Die Prognosen der Meteorologen sind eingetroffen. Sie hatten für Teile Kärntens eine Unwetterwarnung herausgegeben. Aus Villach gab es Berichte über Hagel.
Kanäle konnten die Wassermassen nicht mehr fassen – Straßen wurden überschwemmt, Unterführungen standen unter Wasser. Auf der Südautobahn suchten Pkw-Lenker unter Brücken Schutz vor dem Hagel. Starkregen wird auch aus dem Glan- und dem Gurktal gemeldet. Bei Glödnitz schlug ein Blitz in einen Baum ein.
Die Freiwillige Feuerwehr Feldkirchen musste an den Ossiacher See ausrücken: Dort war ein Surfer in Seenot geraten. Zum Glück konnte die Person geborgen werden.
Bereits kurz nach 20 Uhr standen laut Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) mehrere Feuerwehren in Kärnten im Einsatz. Gegen 21 Uhr erreichte die Gewitterzelle auch die Landeshauptstadt Klagenfurt. Dort heulten um 21.15 Uhr die ersten Sirenen. Bereits am Nachmittag gab es bei St. Michael im Lavanttal ein heftiges Gewitter. Dort musste die Feuerwehr ausrücken, weil Wasser in ein Wohnhaus eingedrungen war.
Gegen 20 Uhr wurde die L46 Teuchen Landesstraße in Innerteuchen, Gemeinde Arriach, Bezirk Villach, aufgrund starker Regenfälle vermurt. Weiters kam es im Gemeindegebiet von Arriach zu kleinräumigen Vermurungen von Gemeindestraßen. Die Aufräumungsarbeiten wurden von der FF Arriach, der FF Laastadt, sowie Bediensteten des Straßenbauamtes Villach durchgeführt.
Im LKH Villach kam es zu einem Wassereintritt auf drei Stockwerken. Alexander Scharf von der Hauptfeuerwache Villach: "Es hat einen massiven Wassereintritt auf drei Stockwerken gegeben. Das Wasser ist regelrecht durch die Decke geronnen und dann am Boden gestanden."
Gemeinsam mit der FF Vassach habe die HFW Villach den Schaden in einem dreistündigen Einsatz beheben können, so Scharf. Das Wasser sei abgepumpt werden. Kurzzeitig sei der Krankenhausbetrieb eingeschränkt gewesen.
In der Zeit von 20 Uhr bis 20.40 Uhr erfolgte aufgrund von Starkregen eine Totalsperre der Unterführung im Bereich der B83 Ossiacher Zeile, da aufgrund des erhöhten Wasserstandes ein Befahren der Straße unmöglich war. Im Einsatz standen mehrere Polizeistreifen sowie die Hauptfeuerwache Villach. Die sofortige Straßensperre sowie die Umleitung der Fahrzeuge wurden durch die Polizeibeamten durchgeführt. Ebenso wurden zwei hängengebliebene Fahrzeuge durch die HFW Villach, mittels Manneskraft aus dem Wasser geschoben. Die Fahrzeuge wurden von einem Abschleppdienst abgeholt. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt.
In Summe wurden laut Landesalarm- und Warnzentrale über 124 Einsätze verzeichnet, dabei standen 41 Feuerwehren mit mehr als 650 Kräften im Unwettereinsatz.
200 Haushalte weiter ohne Strom
Die kräftigen Gewitter haben auch zu Störungen im Stromnetz geführt. Über 1000 Haushalte waren Dienstagabend betroffen. Laut Robert Schmaranz, Leiter der Netzführung bei "Kärnten Netz", sind Mittwochfrüh noch 200 Haushalte ohne Strom. Betroffen sind Zedlitzdorf bei Gnesau, Reggen bei Feldkirchen, Ochsendorf bei Pischeldorf und Oberwinklern. "Das Problem sind diesmal weniger umgestürzte Bäume als vielmehr massive Blitzeinschläge", so Schmaranz.
Der Ausblick
Auch für Mittwoch und Donnerstag sind weitere Gewitter prognostiziert. Erst danach stellt sich in Kärnten stabileres Wetter ein. Der Start in die Ferien wird in Kärnten hochsommerlich, verspricht Andreas Demel von "Ubimet". Am Sonntag werden Temperaturen über 30 Grad erwartet. Gewitter bleiben dann die Ausnahme.