"Bei Schweinen konnten wir dem Vollspaltenboden ein Ablaufdatum geben. Jetzt muss bei Rindern, die ebenso darunter leiden, nachgezogen werden", sagt Obmann Martin Balluch bei der Auftaktaktion des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) am Dienstag in Klagenfurt. Auch Mastrinder bekämen auf Vollspaltenboden geschwollene Gelenke, sie seien schwerer als Schweine und müssten darauf gut vier bis sechs Mal länger leben, erklärt Balluch: "Der Vollspaltenboden ist eine typische industrielle Innovation, die das Management für den Menschen erleichtern und die Produktion billiger machen soll, aber auf Kosten der Tiere. Damit muss jetzt endlich Schluss sein!"
Deshalb hat der VGT am Dienstag auf dem Heuplatz in Klagenfurt zwei lebensgroße Stierfiguren gezeigt. Eine davon stand auf einem echten, ausrangierten Beton-Vollspaltenboden aus der Rindermast, die andere im Stroh. Der Tretmiststall mit Stroheinstreu auf einer fünf Grad geneigten Fläche bietet eine tiergerechte Alternative. Durch die Bewegung der Tiere wird der im Stroh gebundene Mist nach unten getreten und dann entsorgt.
70 Prozent auf Spaltenböden
Laut dem Verein gibt es 50.000 Mastrinder in Kärnten. Zur Rindfleischproduktion werden vor allem Stiere und junge Kühe, die noch keine Kälber geboren haben sowie Ochsen verwendet. Diese Tiere mästet man typischerweise 20 (Stiere), 24 (Kühe) und 30 Monate (Ochsen), bevor sie in den Schlachthof kommen. 70 Prozent der Tiere müssen laut VGT auf einem Beton-Vollspaltenboden ihre zweieinhalb Jahre Lebenszeit verbringen. Ein Boden, der vollständig mit , scharfkantigen Spalten durchzogen ist, die acht Zentimeter weit auseinander liegen.
Diese Haltung sei laut VGT besonders grausam, weil nie ausgemistet werde und die Tiere keine Einstreu bekommen. Die Folge sind Verletzungen bei fast allen Tieren an den Fußgelenken und an den Schwanzspitzen. Zusätzlich haben viele der Rinder Schwierigkeiten beim Auf- und Niederlegen und zeigen Lahmheit, wie eine österreichische Studie der Veterinärmedizinischen Uni Wien 2008 gezeigt hat. Die Strohhaltung sei unbedingt vorzuziehen, ist deren wissenschaftliche Schlussfolgerung.