Rot, orange, gelb, grün, blau, violett – die Regenbogenfahne steht für die Vielfältigkeit der Menschheit, steht für Akzeptanz und Toleranz, steht für Liebe, egal ob zwischen Mann und Frau, zwischen Männern, Frauen oder jenen, die sich keinem dieser beiden Geschlechter zugehörig fühlen. Am Samstag wird Klagenfurt wieder in all diesen Farben erstrahlen, denn am Nachmittag und Abend (siehe Infobox weiter unten) findet die Regenbogenparade, die sogenannte "Pride" statt.
Organisiert wird die bunte Veranstaltung von dem Verein Queer Klagenfurt, inzwischen findet die Parade zum achten Mal statt. "2018 wurde der Verein gegründet, organisiert haben die Pride aber auch schon zuvor dieselben Menschen", sagt Nadja Regenfelder, Obmensch von Queer Klagenfurt.
Der Start wurde heuer zeitlich nach hinten verlegt, Treffpunkt ist um 16.30 Uhr vor dem Stadttheater Klagenfurt. "Wir befürchten, dass es sehr heiß wird, daher starten wir später", erklärt Regenfelder. Bevor sich die Menge in Bewegung setzt, wird es Begrüßungen mehrerer Rednerinnen und Redner geben, unter ihnen Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) und Stadttheater-Intendant Aron Stiehl.
Von 17 bis etwa 18.30 Uhr marschieren Hunderte Menschen – angemeldet wurden 500, in den letzten Jahren waren es meistens 300 bis 500 – auf einer vorgelegten Route durch die Klagenfurter Innenstadt, ein Großteil der Strecke befindet sich auf dem Ring. Vom Theater geht es Richtung Villacher Ring, dann nach Norden und den gesamten St. Veiter Ring entlang, auf dem Völkermarkter Ring gehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Richtung Süden, biegen in die Priesterhausgasse ab und anschließend in die Bahnhofstraße. Über Viktringer Ring und Villacher Ring erreicht die Parade ihr Ziel im Goethepark, wo es erst mit einem "Open Mic", also einem frei zugänglichen Mikrofon für Beiträge aller Art und schließlich einem entspannten Ausklang mit Musik bis 20 Uhr weiter geht.
Begleitet wird der Demonstrationszug von der Polizei. "Wir haben ein Spitzen- und Schlussfahrzeug, Autos, Motorräder, zivile und uniformierte Kräfte und werden den Verkehr regeln, vor allem im Kreuzungsbereich", sagt Ferdinand Pirmann – Fachbereichsleiter des Verkehrsreferates der Stadtpolizei Klagenfurt.
Bei der Wiener Regenbogenparade kam es heuer zur Verhinderung eines Anschlags. Mit Vorkommnissen dieser Art rechnet man in Klagenfurt aber nicht. "Es ist eine friedliche Veranstaltung und wir hatten bisher nie Probleme dabei, es wird aber alles ausreichend abgesichert sein", so Pirmann.
Willkommen ist übrigens jeder und jede bei der Pride – egal, ob aus der LGBTQAI+-Gemeinschaft oder nicht: "Wir freuen uns auch über Unterstützerinnen und Unterstützer, Leute, die nicht betroffen sind", sagt Regenfelder. Anziehen und präsentieren kann man sich, wie man möchte. Erlaubt ist, was gefällt. "Solange man sich wohlfühlt, ist alles erlaubt. Man muss nur sagen, dass es auch zu Kommentaren kommen kann, wenn man den Regenbogen trägt und dann in der Nacht alleine nach Hause geht."