Zwei Tage lang war das Bunkermuseum am Wurzenpass in Kärnten ein riesiges Trainingslager: 34 Soldaten des Jägerbataillons 26, darunter zwei Frauen, übten nach den Anweisungen von sechs Ausbildnern in der Anlage den Stellungskampf, berichtet Andreas Scherer, Chef des Bunkermuseums.
Geübt wurde, so Scherer, die Verteidigung einer Stellungsanlage bzw. das Eindringen in eine solche. Ebenso Gegenstöße von Verteidigern, um die Angreifer zurückzuschlagen. Jeweils 8 verteidigende Soldaten standen 26 Angreifern gegenüber. "Das ist ein Kampf Mann gegen Mann", sagt Scherer. "Man muss sehr froh sein, wenn so etwas nicht real ist." Beeindruckend seien, so der Chef des Bunkermuseums, vor allem Präzision und Gnadenlosigkeit des Simulationssystems. "Als ich noch Soldat war, haben wir auch Stellungskampf trainiert. Allerdings mit Schiedsrichtern, die die Wirkung von Treffern bewertet haben", sagt Scherer. "Jetzt sagt dir eine Computerstimme, ob und wie schwer du getroffen bist."
Für die Offiziere und Unteroffiziere der Kaderanwärterausbildung war es eine Rückkehr an eine für sie bekannte Stätte. "Die Soldaten und Soldatinnen waren bereits im Mai bei uns. Sie haben damals auch in der Anlage geschlafen", sagt Scherer. Der Kurs für die Berufs- und Milizsoldaten dauert sechs Monate. Das Jägerbataillon 26 ist ein Infanterieverband des Bundesheers und der einzige Gebirgsjägerverband Kärntens. Das Bataillon ist in der Türk-Kaserne in Spittal/Drau stationiert.
Schon in wenigen Tagen, nämlich am 1. Juli, öffnet das Bunkermuseum seine Tore wieder für die Besucher. Dann geht es in der Alpenfestung am Wurzenpass wieder deutlich friedlicher zu. Alle Informationen zum Bunkermuseum finden Sie hier.