Nach den Unwettern mit tennisballgroßen Hagelkörnern und Murenabgängen am Mittwoch zogen Freitagnachmittag erneut heftige Gewitter durch Kärnten und Osttirol. Für Teile Kärntens musste erneut die höchste Unwetterwarnstufe ausgerufen werden. Hagel und Starkregen setzten der ersten Hitzewelle des Jahres ein jähes Ende. Die Feuerwehren mussten erneut zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Bis zum Abend wurden laut Landesalarm- und Warnzentrale rund 80 Einsätze verzeichnet.

Bereits um die Mittagszeit hieß es gestern in Spittal/Drau "Land unter". In mehreren Wellen entluden sich dort heftige Gewitterzellen. Der Bahnhofsvorplatz stand unter Wasser, im Stadtpark Center Spittal musste die Tiefgarage ausgepumpt werden. Auch in Seeboden und Millstatt mussten die Feuerwehren ausrücken. "Bei einem Wohnhaus musste aufgrund eines Sturmschadens das Dach teilweise abgedeckt werden", so Walter Egger, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit bei der FF Spittal/Drau.

Sturmschaden
Sturmschaden © (c) Freiwillige Feuerwehr Spittal an

120 Haushalte ohne Strom

Am Nachmittag zog die Unwetterfront dann in Richtung Osten weiter. Starkregen ließ Bäche über die Ufer treten, es kam zu Überschwemmungen. Bäume stürzten auf Straßen, Keller wurden überflutet. Zum Teil waren es riesige Hagelkörner, die vom Himmel fielen. Diese hatten etwa in Völkermarkt einen Durchmesser von fast sieben Zentimetern. Heckscheiben hielten den eisigen Geschossen nicht stand. Im Bezirk St. Veit waren zwischenzeitig rund 120 Haushalte ohne Strom. "Ursache dafür war der Sturm. Ein Baum fiel auf die Leitungen", so Robert Schmaranz von "Kärnten Netz". Besonders betroffen war auch das Lavanttal. Dort musste etwa die Volksschule Eitweg mit Sandsäcken vor Wasser und Schlamm geschützt werden.

Der Liveticker zum Nachlesen

19.40 Uhr

Laut Landeswarnzentrale (LAWZ) wurden Kärntnes Feuerwehren Freitagnachmittag zu 80 Einsätzen wegen des Unwetters gerufen. "Mittlerweile ist es ruhig, alle Einsätze wurden bereits beendet", so ein Sprecher der LAWZ. Zu den am meisten betroffenen Bezirken zählen Wolfsberg und Spittal/Drau. Es gab aber auch Einsätze in Villach Land sowie Klagenfurt Land.

Fahrzeugbergung am Südtiroler Platz in Spittal/Drau
Fahrzeugbergung am Südtiroler Platz in Spittal/Drau © (c) Freiwillige Feuerwehr Spittal an

19.30 Uhr

"Mittlerweile sind alle Schäden an Stromleitungen im Bezirk St. Veit behoben", teilt Robert Schmaranz, Leiter der Netzführung der KNG-Kärnten Netz GmbH mit. Am Nachmittag hatten zeitweise 30 Haushalte in Goggau und 90 bei Hüttenberg keinen Strom. "Einige kleinere Reparaturen bei einzelnen Haushalten werden noch erledigt, flächendeckend ist die Stromversorgen aber wieder gewährleistet.", so Schmaranz. 

19 Uhr

Überflutung der B70 Packer Bundesstraße bei Zellach
Überflutung der B70 Packer Bundesstraße bei Zellach © Freiwilliger Feuerwehr Frantschach

Aufgrund der heftigen Unwetter mit Starkregen, trat gegen 15 Uhr ein Bach im Bereich Zellach über die Ufer und überflutete die B70 Packer Bundesstraße. Einsatzkräfte der Freiwilliger Feuerwehr Frantschach brauchten etwa zwei Stunden um  mit Hilfe des Gemeindebaggers die Verklausung zu lösen und die Straße und den Bahnübergang zu reinigen.

18.15 Uhr

Die Volksschule Eitweg in der Gmeiende St. Andrä im Lavanttal musste von der Feuerwehr mit Sandsäcken vor eindringendem Wasser und Schlamm geschützt werden.

17.15 Uhr

Im Bezirk St. Veit sind in Goggau derzeit 30 und bei Hüttenberg etwa 90 Haushalte ohne Strom: "Ursache dafür ist der Sturm. Ein Baum fiel auf die Leitungen. Der Schaden wird in Kürze behoben sein. Bis zum Abend sollten alle Haushalte wieder mit Strom versorgt sein", berichtet Robert Schmaranz, Leiter der Netzführung der KNG-Kärnten Netz GmbH.

17 Uhr

Ein Sprecher der Landeswarnzentrale berichtete, die Feuerwehr sei am Freitagnachmittag bisher zu 60 Einsätzen gerufen worden. Zu den betroffenen Bezirken zählen Wolfsberg, Spittal/Drau, Villach Land sowie Klagenfurt Land.

16.30 Uhr

Im Lavanttal wurden zahlreiche Keller überflutet. Die Freiwilligen Feuerwehren Wolfsberg, St. Johann, St. Stefan, Reideben und St. Michael stehen im Einsatz - allein im Stadtgebiet von Wolfsberg derzeit an 20 Orten. Auch Bäume fielen beim Gewitter um. Im Gemeindegebiet von Liebenfels blockierte ein Baum die Liemberger Straße (L68). Die Freiwillige Feuerwehr Liebenfels rückte aus. Die Straße ist wieder frei.

Feuerweheinsatz auf der Liemberger Straße in Liebenfels
Feuerweheinsatz auf der Liemberger Straße in Liebenfels © FF Liebenfels

16 Uhr

Mehrere Straßen sind mittlerweile überflutet, wie etwa im Bereich St. Stefan im Lavanttal. Die Freiwillige Feuerwehr St. Stefan steht im Unwettereinsatz.

15.30 Uhr

Die Unwetterwarnzentrale hat mittlerweile die Gefahrenstufe für den Osten Kärntens angehoben. Im Lavanttal gilt die höchste Warnstufe, Stufe fünf auf der Skala (violett), für den gesamten Osten des Landes gilt mindestens Stufe vier (rot).

Wetterwarnung der Unwetterwarnzentrale (UWZ) von Freitag um 15.30 Uhr
Wetterwarnung der Unwetterwarnzentrale (UWZ) von Freitag um 15.30 Uhr © www.uwz.at

15.10 Uhr

Die Gewitterfront hat den Wörthersee und Klagenfurt erreicht
Die Gewitterfront hat den Wörthersee und Klagenfurt erreicht © klagenfurt_elite

Die Gewitterfront hat mittlerweile auch den Wörthersee-Raum erreicht. Es hagelte etwa schon in Pörtschach oder Moosburg. Auch im Rosental färbte der Hagel die Wiesen weiß. Die Antenne Kärnten warnt vor Aquaplaninggefahr! Aufgrund der enormen Regenmengen herrschen auf vielen Straßen und Autobahnen schlechte Fahrverhältnisse.

Hagel im Rosental
Hagel im Rosental © Sommersguter

14.55 Uhr

Bereits am Mittwoch wurde speziell Oberkärnten von einem Unwetter getroffen. Gute Nachrichten gibt es am Freitag, was die Totalsperre der Katschberg Straße B 99 betrifft. Diese ist nach den Murenabgängen seit 14.30 Uhr wieder befahrbar. Eine 30 km/h- Geschwindigkeitsbeschränkung bleibt laut Polizei auf Höhe der Problemstellen St. Nikolai, Kremsbrücke und Leoben i. K. bestehen.

Die Totalsperre der Innerkremser Straße L19 zwischen Kremsbrücke und Innerkrems bleibt hingegen bestehen. Eine Zufahrt zur Nockalmstraße sowie Innerkrems-Ort ist über Schönfeld (Salzburg) möglich.

14.34 Uhr

Laut Landesalarm- und Warnzentrale stehen mittlerweile auch schon einige Feuerwehren im ganzen Land im Einsatz. Die ersten Einsatzkräfte wurden schon kurz nach Mittag alarmiert, da gab es bereits 15 Einsätze.

Diese Heckscheibe hielt dem Hagel nicht stand
Diese Heckscheibe hielt dem Hagel nicht stand © klagenfurt_elite

14.18 Uhr

Hagel in einem Garten im Villacher Stadtteil Lind
Hagel in einem Garten im Villacher Stadtteil Lind © KK

Auch in Villach und bei Völkermarkt hat es teilweise kräftig gehagelt. Die Größe der Hagelkörner in Unterkärntner lag zwischen Tischtennis- und Tennisball.

Video vom Hagel in Villach:

In Völkermarkt fielen Hagelkörner dieser Größe vom Himmel
In Völkermarkt fielen Hagelkörner dieser Größe vom Himmel © KK

In Bad St. Leonhard im Lavanttal sind Bäche über die Ufer getreten, es kam zu Überflutungen.

14 Uhr

Wie Antenne Kärnten berichtet, hagelt es mittlerweile auch auf der Südautobahn (A2) auf der Pack. "Die Autofahrer bleiben zum Teil in den Tunnels stehen. Bitte um besondere Vorsicht." Auch vor weiteren Autobahntunnel auf der Tauernautobahn (A10) staut es sich in Richtung Salzburg vor dem Kroislerwaldtunnel zwischen Villach West und Paternion Feistritz bis zum Oswaldibergtunnel zurück sowie in Richtung Villach  vor dem Oswaldibergtunnel. Der Grund ist derzeit noch unbekannt.

13 Uhr

In Spittal steht nach einer Überschwemmung der Bahnhofsvorplatz unter Wasser, wie Klagenfurt_Elite berichtet. Auch mehrere andere Plätze in der Stadt wurden überflutet. Das Wasser sprudelte regelrecht aus den Kanälen. Im Stadtpark Center in Spittal musste die Tiefgarage evakuiert und ausgepumpt werden. In weiten Teilen Oberkärntens hagelte es heftig.

Video: Gernot Santner

Wetterwarnung

Sowohl die Geosphere Austria als auch die Unwetterwarnzentrale Österreich (UWZ) haben bereits im Vorfeld vor den Gewittern gewarnt – die Warnstufen schwanken dabei derzeit noch zwischen 2 (gelb) und 4 (rot) auf der fünfteiligen Skala. Die Kaltfront, die aus dem Nordwesten kam, zieht weiter in den Süd-Westen Kärntens. laut Meteorologen drohen auch dort Hagel, Sturm und Starkregen.