Bei einer Kontrolle am Grenzübergang Karawankentunnel wurde am Dienstagabend auch ein Sattelkraftfahrzeug angehalten und durchsucht. Dabei wurde festgestellt, dass sich auf der Ladefläche des Anhängers zwischen Paletten und Getränkeflaschen 24 Fremde verstecken hatten. Der Lenker, ein türkischer Staatsbürger (48), wurden festgenommen. Bei der weiteren Durchsuchung des Führerhauses konnten unter anderem drei rumänische Kennzeichen sichergestellt werden.
Bei den geschleppten Personen handelt es sich um 23 Männer und eine Frau aus Bangladesch, Sri Lanka, Pakistan und Indien. Laut ersten Erkenntnissen fuhr der Schlepper mit den Menschen von Rumänien kommend nach Slowenien, von dort reisten sie über den Grenzübergang Karawankentunnel in Österreich ein und wollten nach Italien weiterfahren.
Zum Arbeiten nach Rumänien
Erste Befragungen ergaben, dass der Großteil der Flüchtlinge in zwei Etappen aus ihrem Ursprungsland bis Kärnten geschleppt worden sind. Der erste Abschnitt führte sie unter Benutzung originaler Reisepässe und gültiger nationaler Visa über die bezahlte Vermittlung von betrügerischen Personalvermittlungsagenturen von ihren Ursprungsländern über die Vereinigten Arabischen Emirate nach Rumänien. Dort mussten die Personen erkennen, dass die bezahlte Arbeitsvermittlung nicht eingehalten wurde. Nach unterschiedlicher Aufenthaltsdauer in Rumänien erfolgte die organisierte gesammelte Schleppung mit dem Sattel-Kfz in Richtung Italien.
Die weiteren Erhebungen werden derzeit vom Landeskriminalamt Kärnten (Abteilung Schlepperei und Menschenhandel) geführt. "Dieser Fall zeigt einmal mehr, dass den kriminellen Schleppern das Leben von Menschen völlig egal ist. Deshalb bekämpft die Polizei die Schleppermafia mit aller Konsequenz. Die Grenzkontrollen zu Ungarn und Slowenien sind dabei ein wichtiger Eckpfeiler", sagt Innenminister Gerhard Karner in einer Stellungnahme.