Eine schwarze Rauchwolke war Sonntagvormittag über der Stadt Villach zu sehen. Auf einem Betriebsgelände in der Emil-von-Behring-Straße war ein Brand ausgebrochen. Eine Halle stand in Vollbrand. Das Gebäude konnte nicht mehr gerettet werden. Die Feuerwehren konzentrierten sich in der Folge darauf, ein Übergreifen der Flammen auf das Verwaltungs- und Wohngebäude zu verhindern. 15 Freiwillige Feuerwehren, auch aus dem Bezirk Villach-Land, standen im Einsatz. Vor Ort waren mehr als 200 Einsatzkräfte, über 40 Einsatzfahrzeuge, darunter drei Hubrettungsgeräte.

Explosionen

In der Halle sollen sich auch Gasflaschen befunden haben. Es soll, so Harald Geissler, Kommandant der Hauptfeuerwache Villach, zwei Explosionen gegeben haben. Eine rasante Brandausbreitung war die Folge. Die Feuerwehren brauchen für diesen Einsatz "große Wassermassen". "Wir haben daher auch eine Leitung zur Drau gelegt, die rund 300 Meter entfernt ist", sagt Geissler.

Das Areal des ehemaligen Lindner Werkes ist seit dem Jahr 1999 im Eigentum von Bernhard Plasounig. Neben der Plasounig Technik, einer Hydraulikfirma, gibt es auf dem Gelände mehrere Betriebe als Untermieter. Der Brand dürfte in einem Bereich ausgebrochen sein, in dem Kommunalfahrzeuge abgestellt sind. Die Brandursache ist noch unklar. Die Halle, die abgebrannt ist, ist ca. 1200 Quadratmeter groß. "Eine Stunde vor Ausbruch des Feuers war ich mit einem Kunden noch auf dem Gelände. Da gab es keine Auffälligkeiten", sagt Plasounig gegenüber der Kleinen Zeitung. Der Betreiber einer nahe gelegenen Gärtnerei habe Plasounig kurz vor 10 Uhr angerufen, dass es brennt.

Lob für Feuerwehr

"Ich wohne gleich ums Eck und bin gleichzeitig mit der Feuerwehr eingetroffen", schildert Plasounig. Er lobt die Arbeit der Feuerwehrleute: "Sie sind einmalig. Wie rasch sie hier waren und wie koordiniert alles abgelaufen ist."

Studenten konnten sich retten

Als das Feuer wütete, befanden sich keine Personen auf dem Gelände. Studenten einer Wohngemeinschaft konnten sich, so Plasounig, rechtzeitig in Sicherheit bringen. Elf Personen aus verschiedenen Ländern wohnen dort. Ein Feuerwehrmann wurde bei dem Einsatz verletzt. Er hatte sich Schnittverletzungen zugezogen.

Straßen gesperrt

Wie die Antenne Kärnten auf ihrer Webseite vermeldet, sind die Magdalener Straße, die Friedensstraße, die Kasernenstraße und die Emil-von-Behring-Straße bis zur Reitschulstraße auch am Nachmittag noch für den Verkehr gesperrt. Eine Umleitung wurde über die Seebacher Allee eingerichtet.

"Intensiver Brandeinsatz"

Kurz nach 13 Uhr hieß es vonseiten der Feuerwehr, dass das Feuer unter Kontrolle ist. Das Dach des betroffenen Lagerhallenteils ist eingestürzt. Das zieht laut Geissler aufwendige Nachlöscharbeiten nach sich, denn: "Unter dem Blechdach befinden sich Glutnester. Unser Plan ist es, die Trümmerteile mit Kränen hochzuheben und so die Glutnester zu löschen. Die Nachlöscharbeiten werden demnach noch viel Zeit in Anspruch nehmen. "In Summe war dies ein intensiver Brandeinsatz. Es gab eine starke Rauchentwicklung und extreme Hitze", sagt Geissler.

Bürgermeister vor Ort

Günther Albel, Bürgermeister von Villach, machte sich vor Ort ein Bild der Lage. Albel appelliert in einem Facebook-Posting an die Villacherinnen und Villacher, sich vom Einsatzort fernzuhalten. Anrainer sollen die Fenster geschlossen halten. Er dankt auch allen Einsatzkräften.

Brandwache über Nacht

Am Nachmittag waren die Feuerwehrleute dann damit beschäftigt, mit schwerem Gerät die Blechteile des Daches anzuheben, um an die Glutnester zu kommen. "Über Nacht wird eine Brandwache eingerichtet", sagt Einsatzleiter, Bezirksfeuerwehrkommandant Patrick Unterrieder. Die Brandursache ist noch nicht bekannt.