Leiser oder lauter? Die Österreichischen Bundesbahnen haben am Mittwoch einen Bericht veröffentlicht, wonach der Lärm entlang der Wörthersee-Strecke bei der Messstelle Velden im Vergleich zu 2020 in der Nacht um drei Dezibel gesunken sei. Laut Messungen sei der "durchschnittliche Vorbeifahrtspegel von Güterzügen" ebenfalls um zwei Dezibel gesunken.
Die Bürgerinitiativen entlang der Strecke sprechen von "Augenauswischerei" und "Irreführung". "Es wird in keinster Weise leiser. Die Züge sind so laut, wie sie es schon immer waren, und werden auch nicht leiser. Sie sind ein massives Gesundheits- und Schlafproblem für alle Anrainer", heißt es. Laut Messstelle der Initiative in Klagenfurt sei die Belastung von 53 auf 55 Dezibel gestiegen. Der Lärm der Zugsvorbeifahrt betrage 70 Dezibel – sechsmal pro Nachtstunde. "Das heißt, wir schlafen mit dem Presslufthammer vor dem Fenster", sagen die Vertreter der Bürgerinitiativen.
Zudem habe die Anzahl der Züge zwischen 22 und 6 Uhr seit April von bisher rund 35 auf bis zu 52 Züge pro Nacht zugenommen. Man geht davon aus, dass die Belastung mit Fertigstellung der Koralmbahn noch einmal deutlich zunehmen wird. Gefordert wird daher unter anderem ein nächtliches Tempolimit von 50 Stundenkilometern für Güterzüge von Fürnitz bis Klagenfurt.