Ein Tauchausflug zweier Männer an den Millstätter See endete am Donnerstag mit einer Tragödie: Ein Taucher starb, ein anderer musste mit dem Rettungshubschrauber ins Uniklinikum Graz geflogen werden.

Gegen 18 Uhr haben ein 55-Jähriger aus dem Bezirk Villach-Land und ein 48-Jähriger aus dem Bezirk St. Veit im Norduferbereich des Sees einen Tauchgang unternommen. "Aufgrund von Komplikationen mussten die beiden Taucher aus einer Tiefe von zirka 35 Metern einen ungeplanten Notaufstieg durchführen", heißt es von der Polizei. Unmittelbar nach dem Auftauchen wurde der 55-jährige Taucher aus dem Raum Villach bewusstlos, er konnte von seinem Tauchpartner und Passanten noch an Land gezogen werden.

Hubschraubereinsatz

Sofort durchgeführte Wiederbelebungsversuche verliefen jedoch erfolglos, der Mann aus dem Bezirk Villach-Land verstarb direkt an der Unglücksstelle. Sein Tauchpartner aus dem Bezirk St. Veit wurde vom Notarzt-Team des Rettungshubschraubers RK1 nach Graz geflogen. Er kam zur weiteren medizinischen Versorgung in eine Druckkammer, wie die Polizei mitteilt. Aus dem Uniklinikum Graz gab es heute, am Tag nach dem Unfall, Entwarnung: "Für den 48-Jährigen besteht keine Lebensgefahr", heißt es von der Krankenhaus-Pressestelle.

Warum es in 35 Metern Tiefe zu Komplikationen kam, ist derzeit unklar. "Die Erhebungen sind noch im Gange. Die Taucherausrüstungen wurden sichergestellt. Nun wird überprüft, ob es einen technischen Fehler gab", sagt Polizeisprecherin Kristina Kapellari. Bei den zwei Männern handle es sich um "erfahrene Taucher", betont die Pressesprecherin.

Taucher-Hotspot

Der Unfall ereignete sich zwischen Pesenthein und Dellach in der Gemeinde Millstatt. Die Stelle ist sehr beliebt, weil der See bereits unmittelbar nach dem Ufer tief genug für Taucher ist. "Hier ist ein bekannter Taucher-Hotspot, auch weil man gleich in der Nähe parken kann", sagt Bernd Pucher, Einsatzstellenleiter der Wasserrettung Döbriach. Er war nach dem Unfall selbst vor Ort. Als die Wasserrettung eintraf, seien beide Männer bereits im Uferbereich gewesen. Passanten dürften zuvor vom Radweg aus die Situation beobachtet und den Notruf abgesetzt haben.

Im Einsatz standen neben der ARA-Flugrettung auch die Wasserrettung Millstatt-Spittal und Döbriach-Ferndorf sowie die Freiwilligen Feuerwehren Millstatt und Seeboden.