Es war wohl eine der spektakulärsten Auktionen, die das Auktionshaus Christie's je gesehen hat. Mehr als 700 Schmuckstücke der im Vorjahr verstorbenen Milliardärin Heidi Horten kamen kürzlich in mehreren Tranchen unter den Hammer. Der Erlös hat mit 202 Millionen Dollar den bisherigen Rekordwert bei einer Schmuckversteigerung von 116 Millionen Dollar überschritten. Diesen Betrag hatte der Verkauf des Nachlasses von Hollywood-Diva Elizabeth Taylor im Jahr 2011 eingebracht. Der letzte Teil der Schmuckstück wird im November versteigert.
Über den Auktionen liegt der Schatten der NS-Vergangenheit des deutschen Unternehmers Helmut Horten. Laut einem im Jänner 2022 veröffentlichten Historikerbericht, der von der Horten-Stiftung in Auftrag gegeben worden war, war Helmut Horten längere Zeit Mitglied der NSDAP. 1936, drei Jahre nach der Machtergreifung der Nazis, übernahm er demnach als 27-Jähriger das Textilkaufhaus Alsberg in Duisburg, nachdem dessen jüdische Eigentümer geflohen waren.
Heidi Hortens Wunsch entsprechend wird der Verkaufserlös der Auktionen für gemeinnützige Zwecke gespendet. Wie die "Jerusalem Post" berichtet, werde auch das Auktionshaus einen Teil seiner Provision an Organisationen spenden, die zur Holocaust-Forschung und -Bildung beitragen. Um welche Organisationen es sich handle, wird nicht näher ausgeführt.