Es sind Schockgeschichten, mit denen Betrüger ihre Opfer um ihre Ersparnisse bringen. Sie geben sich als Polizisten aus und informieren die Angehörigen, dass ihre Tochter/ihr Sohn in einen tödlichen Unfall verwickelt war. Fälle wie diese häufen sich in jüngster Zeit wieder, den Tätern auf die Spur zu kommen, ist schwer.
Einer falschen Polizistin konnte mittlerweile das Handwerk gelegt werden. Die polnische Staatsangehörige steht heute, Freitag, in Klagenfurt vor Gericht. Der Frau wird vorgeworfen, mehreren Opfern insgesamt 636.000 Euro herausgelockt zu haben. Sie soll von ihnen eine Kaution gefordert haben, um eine U-Haft ihrer Angehörigen zu verhindern. Laut Anklageschrift der Staatsanwaltschaft
Klagenfurt handelt es sich bei der Angeklagten um ein Mitglied einer
grenzüberschreitenden Tätergruppe. Bis jetzt konnten noch nicht alle Hinterleute ausgeforscht werden. Die Angeklagte soll als "Abholerin" des Geldes und des Schmucks fungiert haben.
Kärntnerin warnt andere
Wie schamlos die Täter den Schockzustand ihrer potenziellen Opfer ausnutzen, musste vor wenigen Tagen auch eine Kärntnerin erfahren. Während sie bei der Arbeit war, bekam sie einen Anruf von einer unterdrückten Nummer. Ein Polizist informierte sie, dass ihre erst 14 Jahre alte Tochter einen Unfall verursacht habe, bei dem eine Frau lebensgefährlich verletzt wurde. "Die wussten sogar den Namen meiner Tochter", so die Kärntnerin. Ob sie mit ihrer Tochter sprechen könne, fragte sie. "Ich habe dann nur ein Wimmern gehört." Eine Kaution wurde gefordert, dann würde die Tochter nach Hause gebracht werden.
Mit einem Anruf bei ihrer Tochter klärte sich der Fall zum Glück auf. "Die Erleichterung war groß, die Wut aber auch." Der Kärntnerin ist zwar kein finanzieller Schaden entstanden, sie möchte dennoch andere warnen: "Man ist wie im Schock. Da werden die Knie weich wie Wachs, wenn man hört, dass das eigene Kind in einen Unfall verwickelt wurde."
An einem Kärntner Pensionisten-Ehepaar hat sich ein Betrüger jetzt die Zähne ausgebissen. Die beiden lockten den Polen in eine Falle. Er wurde verhaftet, schweigt aber bis dato zu den Vorwürfen gegen ihn.