Kaum ein Tag vergeht, an dem die Kärntner Polizei nicht über Betrugsfälle mit dem Tochter-Sohn-Trick berichtet. Doch jetzt gelang den Beamten gleich mehrfach ein Schlag gegen Kriminelle, die dahinter stecken. In einem Fall lockte ein Pensionistenpaar die Täter in eine Falle. In einem anderen Fall kamen die Beamten über die Bankverbindung auf die Spur einer Täterin, wie jetzt die Landespolizeidirektion bekannt gab.
Auslöser war ein Betrug in der Vorwoche in Oberkärnten. Das Opfer war ein 73-jähriger Mann aus dem Bezirk Spittal/Drau, der von den Tätern via Messengerdienst am Handy kontaktiert wurde. Ein Unbekannter gab an, der Sohn des Mannes zu sein, und bat den Mann, für ihn zwei Rechnungen zu bezahlen. Der 73-Jährige überwies daraufhin mehrere Tausend Euro auf ein österreichisches Konto. Erst später schöpfte der Mann Verdacht und kontaktierte seine Hausbank. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Geldtransfers jedoch nicht mehr gestoppt werden.
Tipps der Polizei
Spur führt nach Serbien
Die Polizei nahm ihre Ermittlungen auf und verbuchte nun einen Fahndungserfolg: Die Beamten fanden heraus, dass es sich bei der Kontoinhaberin um eine 52-jährige serbische Staatsangehörige handelt. Ihr österreichisches Konto wurde sofort über Anordnung der Staatsanwaltschaft gesperrt. So gelang es, zumindest einen Teil des betrügerisch herausgelockten Geldes sicherzustellen. Der Rest der Beute war vor der Kontosperre bereits behoben worden. Da die Tatverdächtige keinen österreichischen Wohnsitz hat, wurde sie zur Fahndung ausgeschrieben. Ob die 52-Jährige Einzeltäterin ist oder in einem betrügerisch agierenden Netzwerk arbeitet, ist Teil der weiteren Ermittlungen.
Tausende Euro überwiesen
Ebenfalls ermittelt wird im Fall einer 72-Jährigen aus dem Bezirk Klagenfurt-Land. Sie erhielt am Dienstag vermeintlich von ihrem Sohn eine SMS, in der stand, dass sich dieser in einer Notsituation befände. Ohne mit ihrem Sohn Kontakt aufzunehmen, überwies die Frau mehrere Tausend Euro auf ein österreichisches Konto. Erst am Folgetag kontaktierte sie ihren wahren Sohn, der erklärte, dass er sie nicht kontaktiert und um Geld gebeten habe. Auch das angegebene Konto sei nicht seines. Nun führt die Polizei weitere Ermittlungen durch.