"Er stand um 3 Uhr früh am Bügelbrett und hat ein Kondom gebügelt", erzählte die Kärntnerin Heidrun Maurer Dienstagabend in der StartUp-Show "2 Minuten 2 Millionen" über ihren Mann Hannes. Hintergrund war ein Projekt ihrer 16-jährigen Tochter Emi, die gemeinsam mit ihren Eltern den "PopSafe" entwickelt hat, einen bunten Cup für Kondome, den man am Handy befestigt. Damit wollten die Moosburger nicht nur das Thema Verhütung enttabuisieren und bei Jugendlichen mit einem coolen bunten Accessoire in den Fokus rücken, sondern auch auf Puls4 die Investoren Barbara Meier, Katharina Schneider, Hans Peter Haselsteiner, Heinrich Prokop und Christian Jäger überzeugen.

Das Bügeln des Kondoms war einer von unzähligen Produktentwicklungs-Tests. "Ich bin gut im Design, Papa im Technischen und Mama im Schriftlichen", erzählte Emi über die Arbeitsteilung. Monatelang wurde so am Prototypen getüftelt. Schließlich war es so weit: Der Cup war inklusive 100 bunter Designs fertig und dieser wird mittlerweile in zwei Fabriken in China und Malaysia produziert.

Unterstützt wurde die junge Kärntnerin beim Dreh nicht nur von ihren Eltern: Sogar der Moosburger Bürgermeister, Landtagsabgeordneter Herbert Gaggl (ÖVP) und Emis Klassenvorstand Bettina Wohlgemuth-Fekonja aus der HBLA Pitzelstätten waren mit angereist. Unter dem Motto "Wir geben dem Kondom einen neuen Spin und poppen es auf jedes Handy", nutzte Familie Maurer ihre zwei Minuten, um ihre Weltneuheit vorzustellen. Emi machte außerdem darauf aufmerksam, dass "PopSafe" mit Firmenlogos versehen und so als Werbeträger fungieren könne. "Wir haben eine richtige Freude, weil sie mit so einer Begeisterung dabei sind", lobte der Bürgermeister den Pitch hinter der Bühne. Schließlich boten die drei 20 Prozent ihrer Firmenanteile für 200.000 Euro an.

Obwohl sie Lob für ihr Produkt ernteten, erteilten Haselsteiner, Meier und Schneider den Unternehmern aufgrund der Bewertung eine Absage. Jäger war da schon interessierter an der "coolen Idee", ein Deal kam aber auch mit ihm nicht zustande. Als Letztes schaltete sich Prokop ein. Auch von ihm gab es kein Investment, aber er bot an, einen Kontakt zu Bipa herzustellen: "Da wäre eine Eintrittsmöglichkeit gegeben. Und wir werden eure Kalkulation anschauen, weil Sie so nett sind." Auch wenn es mit dem Deal nicht geklappt hat, zeigte sich Familie Maurer glücklich über Prokops Hilfe: "Für uns ist das ein Riesenschritt und wir sind voll motiviert, dass wir weitermachen." - "Und jetzt gehen wir feiern!", kündigte Gaggl an.

"PopSafe" wird aufs Handy geklebt
"PopSafe" wird aufs Handy geklebt © Gerry Frank/Puls4

Neuer Online-Shop

Mittlerweile sind die bunten Cups um jeweils 3,99 Euro (statt 4,99 Euro) im Online-Shop. Ziel der Unternehmer ist es, dass "PopSafe" in Zukunft auch in Apotheken, auf Tankstellen oder in Discotheken erhältlich ist.

Veganes in Bio-Qualität

Den Anfang hatte am Dienstag in der Sendung das steirische Unternehmen "Goldblatt", das vegane Bio-Spezialitäten anbietet, gemacht. 120.000 Euro wollten die Unternehmer für zehn Prozent ihrer Firmenanteile haben. Die Bewertung hielt allerdings nicht der Expertise der Investoren stand, sie boten 125.000 Euro für 25,1 Prozent - und zwar zu fünft im Team. Ein Gegenangebot von 200.000 für denselben Firmenanteil nahmen die Investoren nicht an, mit 150.000 Euro für 25,1 Prozent kam man aber ins Geschäft.