Immer mehr Familien – vor allem Alleinerziehende – sind wegen der massiven Teuerungen verzweifelt und wissen keinen Ausweg mehr. So wie Anna (Name geändert). Sie ist alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen, elf und fünf Jahre alt. "Ich weiß nicht, wie ich das noch schaffen soll", sagt sie.
Im November hat Anna Heizöl gekauft – mit dem Ziel, "den Winter zu überstehen". Doch wegen der kalten Temperaturen war der Öltank im Februar schon wieder fast leer. "Eines Tages saß ich in der Küche und stellte mir die Frage, ob ich heizen oder Lebensmittel kaufen soll. Ich fühlte mich schrecklich, weil ich es nicht schaffte, meinen Kindern ein würdevolles Leben zu bieten."
Das war der Punkt, an dem die Mutter das erste Mal verzweifelt um Hilfe bat – in der Hoffnung, "dass meine Kinder nicht frieren müssen". Von der Caritas gab es für Anna eine finanzielle Unterstützung für die Ölrechnung und Lebensmittelgutscheine. "Ich hoffe, dass ich es im nächsten Winter wieder aus eigener Kraft schaffe", bedankte sich Anna.
Es fehlt an allen Ecken und Enden
Wie sie haben viele Alleinerziehende zu kämpfen. Für Caritasdirektor Ernst Sandriesser ist es alarmierend, dass seit Jahren die Gruppe der Alleinerziehenden und Familien mit drei und mehr Kindern in Kärnten besonders armutsgefährdet sind.
"Kinder gehen hungrig in die Schule, da es kein Geld für die Jause gibt. Es fehlt auch das Geld für den Schulausflug und für die Kinderbetreuung. Hinzu kommen oft Schicksalsschläge, die dem Leben plötzlich eine unumkehrbare Wende geben." Er appelliert: "Ich bitte Sie, nehmen Sie den Muttertag als Anlass, um belasteten Alleinerziehenden und deren Familien in Kärnten zu helfen! Geben Sie Ihnen das Gefühl, nicht alleine zu sein. Danke!"