Eines lässt sich nicht leugnen: Bär und Wolf sind zurück in Kärnten. Dafür gibt es viele Beweise. 400 Wolfsrisse im Vorjahr sprechen eine deutliche Sprache, 28 dieser Raubtiere wurden offiziell 2022 nachgewiesen. Mittlerweile gehen Experten von fünf Wolfsrudeln aus. Die Sichtungen haben in den vergangenen Monaten zugenommen. Immer neue Videos und Fotos tauchen auf. Doch diese sind auch mit Vorsicht zu genießen. So gab es in dieser Woche in sozialen Netzwerken Aufregung um ein Video, das ein Rudel von 14 Wölfen zeigt. Diese wandern durch einen tief verschneiten Wald – aufgenommen angeblich im Jänner dieses Jahres von einer Wildkamera im Bezirk Völkermarkt.
Eine kurze Online-Recherche zeigt jedoch: Das Video stammt nicht aus Kärnten. Die Aufnahme machte schon zu Beginn des Jahres im Internet die Runde, damals hieß es, dass es sich um ein riesiges Rudel in Allentsteig in Niederösterreich handelt. Doch auch das stimmt nicht. Fakt ist: Der Clip ist Teil eines Videos des Forschers Andrew Hendry, das im November 2021 in Kanada aufgenommen wurde.
Putzige Bärenkinder
Und auch ein Video einer Bärenfamilie, angeblich gefilmt in Einöde bei Villach, macht dieser Tage in sozialen Netzwerken die Runde. Tatsächlich dürfte jüngst ein ausgewachsener Braunbär auf dem Plöckenpass gefilmt worden sein und auch geplünderte Bienenstöcke in Arnoldstein gehen auf das Konto von Meister Petz. Doch die Bärenfamilie mit den vier Kindern wohnt eindeutig nicht in Kärnten. Schon 2019 verbreitete sich der Clip, auf dem die vier Jungbären beim Überqueren einer Straße zu sehen sind. Schon damals hieß es, dass das Video in Kärnten aufgenommen wurde. Recherchen brachten allerdings zutage, dass es sich um eine Bärenfamilie aus dem Trentino (Südtirol) handelt.