Nachdem sich die Schneemengen im Winter im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern in Grenzen gehalten hatten, ist im Verlauf der vergangenen Wochen noch einiges an Neuschnee dazugekommen – und das ausgerechnet während der Schneeräumung an der Großglockner Hochalpenstraße. Die extremen Wetterbedingungen im Hochgebirge wurden für die Räumtrupps zur Herausforderung.

Doch jetzt ist es geschafft: Am Donnerstag schafften die Wallack-Rotationspflüge den Durchstich und trafen beim Hochtor auf 2504 Metern Seehöhe aufeinander. Die Öffnung der Großglockner Hochalpenstraße kann aufgrund Lawinengefahr frühestens ab Sonntag, dem 30. April, erfolgen.

Informationen zur Befahrbarkeit gibt es unter www.grossglockner.at. Außerdem hat die Grohag dort heuer erstmals einen Podcast, in dem man allerhand über die Geschichte der Schneeräumung am Großglockner, aber auch über die aktuellen Herausforderungen erfährt:

Wegen der ursprünglich geringeren Schneemengen wurde heuer bereits am 11. April mit der Räumung am Großglockner begonnen. So konnte auf der Salzburger Seite schon in den ersten Tagen das Haus Alpine Naturschau am Oberen Nassfeld erreicht werden, auf der Kärntner Seite ging es relativ rasch bis zum Bereich Fallbichl. "Ein Wetterumschwung, der mehr als einen Meter Neuschnee und extrem schwierige Witterungsbedingungen begleitet von sehr schlechter Sicht mit sich brachte, hat uns dann ausgebremst", erzählt "Grohagler" Stefan Schwaiger, der seit 30 Jahren bei den Schneeräumarbeiten auf der Großglockner Hochalpenstraße im Einsatz steht.

Lawinengefahr

"Wir haben es aber trotz allem geschafft, denn unseren eisblauen Oldtimern 'Jörgen', 'Oskar', 'Ander' und 'Eisbändiger' kann einfach keine Maschine das Wasser reichen – oder besser gesagt den Schnee", schmunzelt der Fräs-Profi. Sebastian Jury, Chef der Grohag-Schneeräumtrupps, ergänzt: "Zeitweise mussten wir die Räumarbeiten aufgrund der täglich steigenden Lawinengefahr aussetzen. Die 'Rotationspflüge – System Wallack' wurden ein gutes Stück talwärts abgestellt und haben dort auf ihren erneuten Einsatz gewartet. Denn: Sicherheit hat immer oberste Priorität!"

Auf Biokraftstoff umgestellt

Seit heuer werden die Wallack-Fräsen mit alternativem Biokraftstoff betrieben. Johannes Hörl, Vorstand der Großglockner Hochalpenstraßen AG, erläutert dazu: "Der Vorteil des jetzt eingesetzten alternativen Kraftstoffes ist, dass er biologisch abbaubar und um ein Vielfaches sauberer ist als herkömmliche Dieselkraftstoffe. Er verursacht deutlich weniger Emissionen und die Belastung mit Feinstaub wird ebenso erheblich reduziert. Immerhin konnten wir im Verlauf der letzten Jahrzehnte eine Schadstoffreduktion um 80 Prozent erreichen und in den nächsten Jahren wollen wir noch einmal auf zehn Prozent vom Ausgangswert halbieren."

Gerhard Lackner (Grohag), Bürgermeister Martin Lackner (Gemeinde Heiligenblut am Großglockner), Sebastian Jury (Leiter Schneeräumung Grohag), Dr. Johannes Hörl (Vorstand Großglockner Hochalpenstraßen AG), LAbg. Bürgermeister Hannes Schernthaner (Gemeinde Fusch an der Großglocknerstraße) und Stefan Rieger (Lawinenkommission Grohag)
Gerhard Lackner (Grohag), Bürgermeister Martin Lackner (Gemeinde Heiligenblut am Großglockner), Sebastian Jury (Leiter Schneeräumung Grohag), Dr. Johannes Hörl (Vorstand Großglockner Hochalpenstraßen AG), LAbg. Bürgermeister Hannes Schernthaner (Gemeinde Fusch an der Großglocknerstraße) und Stefan Rieger (Lawinenkommission Grohag) © KK/(c) Franz Neumayr

Bereit für den Sommer

Der Durchstich ist auch Startschuss für den Sommertourismus. Bürgermeister Hannes Schernthaner, Fusch an der Großglocknerstraße: "Für alle touristischen Partner in der Nationalpark-Region Hohe Tauern ist es wichtig, dass die berühmte Großglocknerstraße als eines der Top 3 Ausflugsziele Österreichs wieder für Hunderttausende Gäste aus dem In- und Ausland zur Verfügung steht." Auch der Heiligenbluter Bürgermeister Martin Lackner freut sich auf den Saisonstart: "Der 'Durchstich am Großglockner' bedeutet nicht bloß, dass die Großglockner Hochalpenstraße als größtes Denkmal Österreichs wieder bis November befahrbar ist, sondern ist dies auch ein besonderes Zeichen: der Sommertourismus ist eingeläutet, die Gäste aus der ganzen Welt können kommen, wir sind bereit!"

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