Erst zu am Mittwoch hat die Kleine Zeitung berichtet, dass in Kärnten immer weniger Kinder geimpft werden. Nur Stunden später hat Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) einen weiteren bestätigten Masernfall in Kärnten bekannt gegeben: "Es handelt sich um eine jugendliche Betroffene aus dem Bezirk Spittal. Die Gesundheitsämter führen in ihrem Umfeld Erhebungen durch."
Prettner appelliert in einer Aussendung einmal mehr, vom Impfangebot Gebrauch zu machen: "Die Masernimpfung ist für alle kostenlos, Impfstellen sind unsere Gesundheitsämter und die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Gerade in dieser Woche findet – noch bis 28. April – die Europäische Impfwoche statt. Es bietet sich also perfekt an, ausständige Impfungen nachzuholen oder sich notwendige Auffrischungen verabreichen zu lassen."
Hochansteckende Erkrankung
Auch Landessanitätsdirektorin Elisabeth Oberleitner weist auf die Wichtigkeit der Masernimpfung hin: "Notwendig sind zwei Impfungen, die im Abstand von mindestens vier Wochen empfohlen werden. Wenn man sich über seinen Impfstatus unsicher ist, sollte man eine Impfberatung am Gesundheitsamt oder beim Hausarzt in Anspruch nehmen." Wie Oberleitner betont, kann eine MMR-Impfung (Masern, Mumps, Röteln) in jedem Lebensalter nachgeholt werden.
"Da es sich bei Masern um eine hochansteckende Erkrankung handelt, sollen Personen mit Masernverdacht unbedingt zu Hause bleiben und sich telefonisch mit ihrem Arzt in Verbindung setzen", erklärt Prettner. Zuletzt haben sich im Jahr 2019 in Kärnten 25 Personen mit Masern angesteckt. "Betroffen waren alle Generationen: vom Vierjährigen bis zum 60-Jährigen", so die Gesundheitsreferentin. Abgesehen von diesem "Ausreißer" 2019 wurde in den vergangenen 15 Jahren durchschnittlich nur ein einziger Masernfall in Kärnten registriert. Heuer sind es drei Fälle.