Die Nutztierriss-Statistik 2022 macht einen alarmierenden Trend deutlich: Kärnten und Tirol weisen mit jeweils knapp 400 getöteten Tieren österreichweit mit Abstand die höchsten Zahlen auf. In Kärnten wurden allein 390 Schafe von Wölfen gerissen. Blickt man bei den Nutztierverlusten auch auf die von Wölfen verletzten oder abhängigen Tiere, zeigt sich ein noch extremeres Bild: Auch hier liegen Tirol und Kärnten ganz vorne, 980 bzw. 879 Tiere sind es dann in Summe. In Kärnten gelten 400 Schafe als vermisst.
In unserem Bundesland gibt es seit Jänner 2022 eine eigene Verordnung, die den Abschuss von Wölfen erleichtert. Diese Verordnung wurde vor drei Monaten noch einmal nachgeschärft: Unter anderem wurde die Zahl der insgesamt gerissenen Nutztiere, ab der ein Wolf als Schadwolf gilt, gesenkt. Bisher wurden in Kärnten laut dem Land drei Wölfe verordnungskonform erlegt. Die Verordnung gilt vorerst für zwei Jahre, 2024 wird die Situation neu beurteilt. Unterdessen gibt es Hinweise, dass sich in Kärnten ein drittes und sogar ein viertes Wolfsrudel gebildet haben könnte.
Das Vorkommen von Bären ist laut Statistik kein Problem: In Kärnten wurde 2022 nur ein geplünderter Bienenstock einem Bären zugeordnet.