Anja Windl polarisiert. Die 25-jährige Psychologiestudentin aus Niederbayern wurde von Boulevardmedien zur "Klima-Shakira" der "Letzten Generation" gekürt. Während die einen ihre Aktionen (Hände auf Straßen festkleben) als dringend notwendigen Appell begrüßen, wird sie von anderen zum Teil auf das Ärgste beschimpft.
Nach ihren Protestaktionen – unter anderem in Kärnten – droht Windl nun sogar die Abschiebung aus Österreich. In der Vorwoche musste sie beim Bundesamt für Fremden- und Asylwesen in Leoben aussagen – und gab sich danach kämpferisch: "Ich lasse mich nicht aus Österreich vertreiben." In dieser Woche ließ Windl, sie lebt in Graz, nun mit einem Heiratsgesuch auf Instagram aufhorchen. Sie sei auf der Suche nach der "gaaaanz großen Liebe", schrieb die 25-Jährige. Der Kandidat müsse folgende Kriterien erfüllen: "1. Österreichische Staatsbürgerschaft, 2. Sehr bindungswillig: Ich will möglichst bald heiraten, 3. Mensch sein."
Will sie sich so vor einer Abschiebung retten? Im Interview mit der deutschen "Bild"-Zeitung stellte Windl klar: "Ich weiß, dass eine Scheinehe strafbar ist. Das war mehr als Provokation, als Seitenhieb gegen die Behörden gedacht, die mich ausweisen lassen wollen." Das Posting hat sie mittlerweile wieder gelöscht: "Es war sicher nicht meine klügste Idee." Denn den Scherz scheinen tatsächlich nicht alle verstanden zu haben: Immerhin sollen sich 200 Österreicher, darunter auch ein paar Frauen, gemeldet haben, die bereit wären, Windl zu ehelichen.