Im November 2017 wurde die Filiale der Raiffeisenbank in Schiefling überfallen. Die Täter gingen äußerst brutal vor. Sie schlugen den Filialleiter mit der Waffe auf den Kopf und Rücken. Sie entkamen damals mit einer für Banküberfälle ungewöhnlich hohen Bargeldsumme: 184.915,84 Euro. Heute, Dienstag, muss sich einer der Täter, ein 26 Jahre alter Bosnier, am Landesgericht Klagenfurt wegen schweren Raubes verantworten. Die Verhandlung vor dem Schöffengericht wurde vertagt.

Fluchthelfer bereits im Gefängnis

Die kriminelle Gruppe wurde von der Polizei nach und nach ausgeforscht. 2019 wurde bereits einer der Täter, ein 33 Jahre alter Bosnier, am Landesgericht zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt. Dieser hatte im Herbst 2022 den jetzt Angeklagten angeschwärzt, beim Raum mit von der Partie gewesen zu sein. Der in Bosnien 15-fach Vorbestrafte fungierte als Fluchtfahrer. Der Angeklagte zeigte sich vor Gericht damals teilweise geständig. Er sei in die Planung des Raubüberfalls nicht eingebunden gewesen. Was sein Vater und die beiden anderen Männer vorhatten, sei ihm erst unmittelbar vor der Tat klar geworden, als die drei Männer Kabelbinder bei ihm holten. Aber da habe er nicht mehr aussteigen können – aus Angst vor seinem Vater.

Der Vater des verurteilen Räubers sitzt wegen eines Bankraubes in Linz derzeit in Haft. Für den Raub in Schiefling kann er nicht belangt werden. Die Auslieferung erfolgte nach einem europäischen Haftbefehl nur aufgrund der Straftat in Linz. Er sagte am Dienstag vor Richter Uwe Dumpelnik aus, der aktuell angeklagte Bankräuber habe mit der Tat nichts zu tun gehabt. Der 33-jährige Bosnier soll nun vor Gericht seine Aussage wiederholen, wonach der 26-Jährige am Bankraub beteiligt gewesen sei. Er muss erst ausgeforscht werden, denn seine Strafe hat er inzwischen abgesessen und wurde nach Bosnien abgeschoben. Daher vertagte Richter Dumpelnik die Verhandlung.

Die Bank in Schiefling wurde bereits im November 2016 überfallen. Die Kärntner Polizei fahndete 2021 via ServusTV nach den bislang unbekannten Tätern.