Millstatt knackte am Dienstag einen Tagesrekord, der seit 1973, also 50 Jahre, gehalten hat: In der Marktgemeinde wurden am 4. April 2023 frostige minus 3,5 Grad gemessen. "Für Anfang April haben wir ungewöhnlich tiefe Temperaturen. Am Sonnblick wurden sogar minus 20 Grad gemessen", sagt Andreas Mansberger, Meteorologe der GeoSphere Austria. Die Rekorde werden auch in den nächsten Tagen purzeln, erklärt der Wetterexperte: "In Weitensfeld wurden bereits minus sieben Grad gemessen, in Lienz und am Flughafen in Klagenfurt waren es minus drei Grad. Ich rechne schon am Mittwoch mit neuen Rekordwerten."
Einzelne Frosttage seien für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich, sagt der Meteorologe, die Dauer jedoch sehr wohl: "Die kalten Nächte mit Morgenfrost haben mit Wochenbeginn begonnen und werden noch bis inklusive Freitag anhalten. Fünf Tage in Folge ist das schon außergewöhnlich. Die kalte Luft hält sich aktuell stationär und sehr hartnäckig über Mittel- und Südeuropa."
Nordwind beruhigt sich
Zumindest der ausgeprägte Nordwind, der in den vergangenen Tagen über Kärnten und Osttirol fegte, hat sich Dienstagnachmittag beruhigt. Womit die gefühlten Temperaturen etwas erträglicher werden. Zuletzt gab es immer wieder starke Windböen, in Obervellach wurden am Dienstag noch Windstärken bis zu 71 km/h gemessen: "Kräftiger Nordwind ist typisch für den Frühlingsbeginn. Hervorgerufen durch die Druckdifferenzen südlich und nördlich des Alpenhauptkamms sind besonders die Föhntäler in Oberkärnten, Friesach und dem Krappfeld davon betroffen. Untypisch war, dass es diesmal auch in Klagenfurt stürmisch wurde", so Mansberger.
Regenschauer am Osterwochenende
Bis einschließlich Freitag versprechen die Prognosen in Kärnten und Osttirol weiterhin Morgenfrost mit Temperaturen zwischen minus drei und minus fünf Grad und Tageshöchstwerte von maximal zehn Grad. "Ab Freitag ziehen vermehrt Wolken über das Land, dadurch wird es in der Nacht nicht mehr so stark abkühlen. Der Karsamstag dürfte um bis zu drei Grad wärmer ausfallen als die Tage zuvor. Die Morgenwerte werden großteils über null Grad liegen."
Dafür muss man von Freitag bis Sonntag immer wieder mit Regenschauern rechnen, "diese werden allerdings nicht sehr ergiebig und von kurzer Dauer sein. Sorge vor Dauerregen beim Osterfeuer braucht man nicht haben", beruhigt Mansberger. Am Ostermontag lässt die Bewölkung wieder nach und die Sonne wird sich in Kärnten und Osttirol wieder durchkämpfen.