"Es gabat a Leich" – wer die "Rosenheim-Cops" kennt, kennt diesen ikonischen Ausruf, und er kennt Max Müller alias Polizeihauptmeister Michael "Michi" Mohr. Der in Wien lebende Schauspieler, der für den Dreh in die Münchner Studios pendelt, ist seit der ersten Folge von vor über 20 Jahren fixer Bestandteil der Besetzungsliste. Nun wurde er in seiner alten Heimat Kärnten geehrt.
Bei der Werzers Saisoneröffnung, bei welcher Jahr für Jahr Promis aus Kunst, Kultur, Sport und Wirtschaft aufeinandertreffen, wurde der 58-Jährige mit dem 12. "Goldenen Werzers Award" ausgezeichnet. Damit reiht sich Müller ein in eine Liste von bislang elf von Geschäftsführer Hans-Werner Frömmel ausgewählten Persönlichkeiten, darunter Dagmar Koller, Ingrid Flick, Uschi Glas, Waltraut Haas, Otto Retzer, Hannes Jagerhofer und Vorjahresgewinner Armin Assinger. "Ich bin selbst ein absoluter 'Rosenheim-Cops'-Fan, am Abend brauche ich einen vergnüglichen Krimi, keinen Psychothriller. Max Müller vertritt Kärnten nach innen und außen hin", begründet der Hausherr seine Entscheidung.
Bevor der Schauspieler auf die Bühne kommen durfte, hielt seine langjährige gute Freundin, die Moderatorin Vera Russwurm, eine Laudatio auf ihn: "Nicht der Tatort, nicht der Bergdoktor kann den 'Rosenheim-Cops' das Wasser reichen und er ist der heimliche Held der Serie." Russwurm skizzierte Müllers Leben, der Klagenfurter stammt aus einer Kaufmannsfamilie, seine Eltern wollten einen Doktor aus ihm machen, "aber der Max ist seinen eigenen Weg gegangen", studierte Gesang und Schauspiel, trat jahrelang am Theater auf, bis er den Entschluss fasste, zu gehen. Er tauschte Theater gegen das Fernsehen. Und Russwurm endete mit: "Max legt Wert auf Astrologie. Und man merkt, die Sterne haben es gut gemeint mit dir, und das werden sie auch weiterhin."
Müller freute sich sichtlich, den Award gerade hier am Wörthersee in Empfang nehmen zu können. "I bin a wåschechta Klågenfurta. Der See ist ein guter Bekannter, der zum Freund wurde, den man gerne alleine oder zusammen, zu jeder Jahreszeit, jeder Tages- und Nachtzeit besucht." Über den Preis freute sich der Schauspieler, der nach der Verleihung noch drei Kärnterlieder zum Besten gab, da diese "eine liebevolle Auszeichnung von daham" sei.
Als Überraschung und zu Müllers großer Freude waren noch weitere "Rosenheim-Cops" aus München angereist: Alexander Duda (Gert Achtziger), Marisa Burger (Miriam Stockl), Karin Thaler (Marie Hofer) und Christian K. Schaeffer (Ignaz "Jo" Caspar, der Wirt des Bistros Times Square). Schaeffer ist zudem als Swingsänger bekannt, sein Talent bewies er im Vorfeld der Verleihung auf der Bühne. Dass eine Folge der beliebten Serie einmal in Kärnten gedreht werden könnte, müssen die Darsteller leider ausschließen: "Dafür ist dieses schöne Land zu weit weg. Wobei wir einmal auf der Tauplitz und einmal in Ischgl gedreht haben – wer weiß, vielleicht ergibt sich doch mal was!"
Rund 480 Gäste waren am Freitag gekommen, um zusammen die Saisoneröffnung zu feiern. Im großen Festsaal des Hotels war beinahe jeder einzelne Platz besetzt. Die Sitzordnung sei Jahr für Jahr wieder eine Herausforderung, wie Frömmel verriet. "Da kannst dein Wunder erleben. Die eine will nicht neben der anderen sitzen, und es gibt immer die Leute, die fragen, warum sie nicht an einem bestimmten Tisch sitzen. Manche werden daher nicht mehr eingeladen", sagte er bestimmt. Inzwischen habe er eine Routine darin entwickelt, trotzdem wurde bis 15.30 Uhr noch umbesetzt. Denn die Tischordnung gebe er nicht aus der Hand.
Stars und Sternchen
1200 Einladungen verschickte Frömmel – jeweils mit Begleitperson. "Zirka 20 Prozent der Leute kommen, das geht sich aus." Unter den Gästen fanden sich auch am Freitag wieder zahlreiche bekannte Namen aus allen Bereichen. "Superglatze" und Stammgast der Gala, Otto Retzer, kam mit Ehefrau Shirley, erst vor einer Woche sind sie von sechs Wochen Thailand zurückgekehrt. Ebenfalls unter den Gästen: Sängerin Iva Schell, die Schauspielerinnen Konstanze Breitebner und Julia Cencig, Skilegende Fritz Strobl, Moderator Alfons Haider, der auch durch den Abend führte, Vorjahresgewinner Armin Assinger mit Frau Sandra, Klaus Ehrenbrandtner, neuer Geschäftsführer der Kärnten Werbung, Star-Astrologin Gerda Rogers, Kleine-Zeitung-Geschäftsführer Thomas Spann, "Mr. Ferrari" Heribert Kasper und viele mehr.
Aber auch zwei Nachwuchstalente zählten zu den geladenen Gästen: die jungen Schauspieler Michael Steinocher (ehemaliger "Soko Donau"-Ermittler) und Julian Waldner, der Franz Klammer im Film "Klammer – Chasing the Line" verkörperte. Der 26-Jährige verriet, dass er heuer noch in der Abschlussstaffel der ORF-Serie "Walking on Sunshine" zu sehen sein wird – in der Rolle eines Mannes mit Asperger-Syndrom, einer Variante des Autismus. "Mir war es wichtig, dass man mit ihm lachen kann, ohne sich dabei über ihn lustig zu machen", betont er. Bei der Frage nach seiner Traumrolle muss Waldner nicht lange überlegen: "Ich würde irrsinnig gerne in einem Western mitspielen." Reiten könne er passenderweise bereits. Steinocher war heuer im Quotenerfolg "Der Schutzengel" (Landkrimi NÖ) zu sehen und hat gerade ein Casting für einen Kinofilm hinter sich.
Gefeiert wurde bis in die Morgenstunden, wobei den kulinarischen Abschluss um vier Uhr früh die traditionelle Eierspeise aus 150 Bioeiern bildete, zubereitet vom Hausherren Hans-Werner Frömmel höchstpersönlich.