Ob bei Flora oder Fauna – mit dem Auftreten invasiver Arten kommt es immer wieder zu Problemen. Aktuell im Fokus ist die Quaggamuschel, die aus der Dnjepr-Bucht im Schwarzen Meer stammt. Von dort habe sich die Muschel binnen 80 Jahren in Europa und Nordamerika ausgebreitet. Auch in Österreich ist diese Muschelart keine Unbekannte mehr. 2010 sei die Muschel in der Donau bei Linz gefunden worden, vor sieben Jahren im Bodensee. "Im vergangenen Jahr wurde sie erstmals in Kärnten nachgewiesen", informierte am Mittwoch Umwelt-Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) in einer Aussendung.
Der Nachweis in Kärnten sei früh gelungen. Das Kärntner Institut für Seenforschung (KIS) habe gemeinsam mit dem Institut für Lebensmittelsicherheit, Veterinärwesen und Umwelt präventiv ein eDNA-gestütztes Monitoring aufgebaut. Schaar: "Im Wörthersee und Keutschacher See gibt es mittels eDNA-Methode eindeutige Hinweise, im Ossiacher See wurden bereits die Muscheln selbst gefunden."
Leichte Verschleppung
Vor Beginn der Badesaison wird die Bevölkerung auf dieses Thema sensibilisiert, damit sich die invasive Muschelart nicht weiter in Kärntner Gewässern ausbreitet. Wassersport-Geräte und Badesachen sollten mit heißem Wasser sorgfältig gereinigt und an der Sonne getrocknet werden. Denn die Larven dieser gebietsfremden Art würden unbemerkt mit dieser Ausrüstung vom einen zum anderen Gewässer verschleppt.
Roswitha Fresner vom KIS erklärt, warum die Verbreitung der Quaggamuschel so problematisch ist: "Fremde Arten konkurrieren mit heimischen oft um Nahrung, verdrängen sie außerdem aus Brut- und Lebensräumen. Die Quaggamuschel vermehrt sich rasch und kann auch Schäden an Anlagen zur Wasserentnahme wie Wärmepumpen oder Bewässerungsanlagen verursachen, indem sie Rohre und Filter verstopft. Tritt sie in Massen auf, kann ihre Filtrierleistung zur Reduktion von Plankton und damit der Fisch-Nährtiere führen. Weiters können sich Badegäste an ihren scharfen Kanten verletzen."
Die Verbreitung erfolge unter anderem durch Angel- oder Tauch-Ausrüstung, Sportboote, Stand-up-Paddel oder durch Badesachen.