Die Zahl der tödlichen Radfahrunfälle ist in Kärnten von drei im Jahr 2021 auf vier im Vorjahr gestiegen, informiert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Österreichweit ging die Zahl der tödlichen Radunfälle im Straßenverkehr um zehn auf 40 zurück. Eine aktuelle VCÖ-Analyse für ganz Österreich zeigt, dass Radverkehrsanlagen und dabei vor allem Radwege deutlich sicherer sind. Im Zeitraum 2019 bis 2021 passierten österreichweit 81 Prozent der tödlichen Radunfälle auf Kfz-Fahrbahnen. Der Ausbau und die Verbesserung der Radinfrastruktur sind die zentrale Maßnahme, um die Sicherheit zu erhöhen, betont der VCÖ.
In zwei Bundesländern ist im Vorjahr die Zahl der tödlichen Radverkehrsunfälle gestiegen, Kärnten ist leider eines davon, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Nach drei tödlichen Radfahrunfällen im Jahr 2021 waren es im Vorjahr vier. Die Detailanalyse des VCÖ zeigt, dass drei der vier tödlichen Radunfälle im Ortsgebiet passierten, zwei der vier Todesopfer waren älter als 70 Jahre, ein tödlicher Unfall passierte mit einem E-Bike. Im Bundesländer-Vergleich gab es in Oberösterreich mit 16 die mit Abstand meisten tödlichen Radunfälle im Straßenverkehr. Zwei Bundesländer, Burgenland und Salzburg, haben im Vorjahr das Ziel "kein tödlicher Radfahrunfall" erreicht, informiert der VCÖ.
Radinfrastruktur erhöht Sicherheit
Der VCÖ weist darauf hin, dass der Ausbau der Radinfrastruktur die Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer deutlich erhöht. Denn auf eigenen Radverkehrsanlagen sind Radfahrerinnen und Radfahrer deutlich sicherer unterwegs, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Im Dreijahreszeitraum 2019 bis 2021 kamen österreichweit 123 Radfahrerinnen und Radfahrer im Straßenverkehr ums Leben, davon 100 auf Kfz-Fahrbahnen, das waren 81 Prozent. Mit 19 Prozent war der Anteil tödlicher Radunfälle auf Radverkehrsanlagen deutlich niedriger.
Von den 23 tödlichen Unfällen auf Radverkehrsanlagen passierten fünf auf Radfahrüberfahrten, drei auf Radfahrstreifen (von Kfz-Fahrbahn mit Sperrlinie getrennt darf nur mit Fahrrad befahren werden) und einer auf Mehrzweckstreifen (ein durch Warnlinien markierter Teil der Fahrbahn darf von anderen Fahrzeugen mitgenutzt werden). Auf baulich getrennter Radinfrastruktur passierten 14 der 123 tödlichen Unfälle, davon acht auf gemeinsamen Geh- und Radwegen. Auf eigenen Radwegen passierten sechs tödliche Radunfälle, das sind nur fünf Prozent aller tödlichen Radunfälle, verdeutlicht der VCÖ. Die eigene Radinfrastruktur führt auch dazu, dass Radunfälle glimpflicher enden. Der Anteil der Radverkehrsanlagen bei verletzten Radfahrenden beträgt 30 Prozent.
Zwischen Ortsgebieten
"Eine gute Radinfrastruktur ist der zentrale Hebel, um die Sicherheit für die Radfahrerinnen und Radfahrer zu erhöhen. Insbesondere für ältere Menschen, aber auch für Kinder, Jugendliche und Familien sind sichere, das heißt auch ausreichend breite Radwege wesentlich, um Alltagswege sicher mit dem Fahrrad zurücklegen zu können", betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Der Ausbau der Radinfrastruktur zwischen den Ortsgebieten sowie von Siedlungen zum nächstgelegenen Ortsgebiet ist ein wichtig, um die Sicherheit weiter zu erhöhen. Innerhalb des Ortsgebiets, in den Gemeinden und Städten, sind für das sichere Radfahren Verkehrsberuhigung sowie Tempo 30 statt 50 wichtig, um Gefahrenquellen, wie zu hohes Tempo des Kfz-Verkehrs, zu reduzieren.