Erneuter Ermittlungserfolg für die Kärntner Polizei in Zusammenhang mit den Bombendrohungen an Schulen: Am Donnerstag um 10.35 Uhr fanden Schüler im Knaben-WC einer Schule in Feldkirchen eine an die Wand geschriebene Drohung. Das gesamte Schulgebäude wurde sofort evakuiert. Bei der Durchsuchung wurden von den Polizeikräften keine gefährlichen Gegenstände gefunden. Kurz nach 12 Uhr wurde das Gebäude wieder freigegeben.
Im Anschluss wurde mit Befragungen der Schüler begonnen. In den Nachmittagsstunden gestand ein Schüler (14), er habe die Drohung vor einigen Tagen an die Wand geschrieben. Nach Abschluss der Ermittlungen wird der 14-Jährige bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt. Das Bezirkspolizeikommando Feldkirchen wird dem Jugendlichen außerdem die Kosten für den Einsatz verrechnen. Rainer Dionisio, Sprecher der Landespolizeidirektion Kärnten, geht von einigen Tausend Euro aus.
Täterin ausgeforscht
Bereits in der vergangenen Woche waren zwei Mädchen wegen einer Drohung an einer Klagenfurter Schule ausgeforscht worden. Sie sollen demnächst offiziell einvernommen werden, in Anwesenheit von Erziehungsberechtigten und Vertrauenspersonen. Aufgrund des jungen Alters der Verdächtigen gelten für ihre Befragungen besondere Voraussetzungen. Erst nach diesen Einvernahmen wird sich zeigen, ob sich der Tatverdacht gegen die zwei Mädchen beweisen lässt.
Tatsächlich geklärt, ist eine Bombendrohung an einer Schule in St. Veit. Eine Jugendliche, die als Zeugin zu dem Vorfall befragt werden sollte, hat vor der Polizei gestanden, auf einem Schul-WC eine Drohbotschaft hinterlassen zu haben, teilte ein Polizeisprecher mit.
Serie geht weiter
Und obwohl Strafen, sogar Haftstrafen, sowie hohe Rechnungen für die Einsätze drohen und alle Beteiligten (Schüler, Lehrer und Einsatzkräfte) nur noch genervt sind, reißt die Serie sinnbefreiter Bombendrohungen an Kärntens Schulen nicht ab.
Am Freitag gegen 7.45 Uhr wurde im Schulgebäudekomplex in Klagenfurt-Waidmannsdorf erneut ein Drohschreiben gefunden. Das weit verzweigte Gebäude, in dem Pädagogische Hochschule, ein Kindergarten, die Praxisvolksschule, die Praxismittelschule, das Borg sowie die Bundesbildungsanstalt und das Kolleg für Elementarpädagogik (BAfEP) untergebracht sind, musste geräumt werden. Das fünfte Mal – zuletzt am Dienstag – in den vergangenen Tagen mussten Hunderte Schüler und Lehrer unfreiwillig ins Freie. Nur Minuten später rückten die Teile der Polizeikräfte ab – zum nächsten Tatort: die HAK in der Klagenfurter Innenstadt. Auch dort ging eine Drohung ein.
Hohe Strafen drohen
Ausgelöste Fehlalarme und Drohungen sind kein Kavaliersdelikt. Droher müssen mit Gefängnisstrafen rechnen. Geht man von einer einfachen gefährlichen Drohung aus, dann droht dem Täter oder der Täterin bei einer Verurteilung eine Haftstrafe bis zu einem Jahr. Möglicherweise könnte die Anklage sogar auf Landzwang ausgeweitet werden. Dadurch erhöht sich der Strafrahmen auf bis zu drei Jahren. Hat die Tat sogar weiter reichende Konsequenzen, sind fünf Jahre Strafe möglich.