Gleich drei Kärntner Schulen mussten am Donnerstag, begleitet von großem Polizeiaufgebot, evakuiert werden. Am Vormittag wurden erneut mehr als 1500 Schüler aus einem Gebäudekomplex in Klagenfurt/Waidmannsdorf evakuiert. Sie sammelten sich unter anderem vor dem Klagenfurter Stadion. Ein Großaufgebot der Polizei war vor Ort, darunter sprengstoffkundige Organe, ein Sprengstoffhund, das Einsatzkommando Cobra sowie Streifen des Stadtpolizeikommandos Klagenfurt.
Grund für die Evakuierung war wieder eine Bombendrohung. In dem Gebäudekomplex sind Pädagogische Hochschule, ein Kindergarten, die Praxisvolksschule, die Praxismittelschule, das BORG sowie die Bundesbildungsanstalt und das Kolleg für Elementarpädagogik (BAfEP) untergebracht. Ein Zettel mit der Drohung, dass eine Bombe hochgehen werde, war am Damen-WC des BAfEP gefunden worden. Um 11.29 Uhr ging bei der Polizei die Anzeige ein. Zwei Stunden später konnte Entwarnung gegeben werden, der Unterricht wurde fortgesetzt.
Weitere Schulen evakuiert
Am Nachmittag wurde eine weitere Bombendrohung publik. Die Fachberufsschule 1 in Villach musste evakuiert werden. Rund 900 Schüler werden im Gebäude unterrichtet, das Polizeiaufgebot war entsprechend groß. In Villach wurde noch gar nicht Entwarnung gegeben, als eine weitere Bombendrohung publik wurde: Betroffen war diesmal die Mittelschule 2 in der Obirstraße in Klagenfurt/Waidmannsdorf. Dort wurde vom Reinigungspersonal am Damen-WC ein Schriftzug mit einer Bedrohung aufgefunden. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich keine Schüler mehr im Gebäude, es fanden daher keine Evakuierungsmaßnahmen statt. Derzeit ist die Schule laut Polizei weiträumig abgesperrt und wird von SKO (Sprengstoffsachkundige Organe) und Polizeidiensthundeführern durchsucht.
Der Einsatz in der Berufsschule in Villach ist mittlerweile beendet. Es konnte kein verdächtiger Gegenstand gefunden werden. Der Unterricht findet am Freitag normal statt.
Kein Kavaliersdelikt
Ausgelöste Fehlalarme und Drohungen dieser Art sind keinesfalls ein Kavaliersdelikt. Geht man von einer einfachen gefährlichen Drohung aus, dann droht dem Täter oder der Täterin bei Verurteilung eine Haftstrafe bis zu einem Jahr. Möglicherweise könnte die Anklage sogar auf Landzwang ausgeweitet werden.
"Jedenfalls ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Täter ausgemittelt wird. Dann wird auch der Polizeieinsatz verrechnet, das geht in die Tausende Euro", sagt Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg.
Inzwischen macht selbst „Klagenfurt Elite“ – auf dieser Plattform werden zahlreiche Videos von den Evakuierungsmaßnahmen an den Schulen geteilt – ihre User auf den Umstand aufmerksam, das derartige Drohungen kein Scherz sind und weitreichende Konsequenzen für die Täter haben können.
Thomas Martinz