Dienstagmittag gab es am Bundesgymnasium für Slowenen in Klagenfurt eine Bombendrohung. Das bestätigte die Polizei auf Anfrage der Kleinen Zeitung. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste über dem Gebiet des Schulgebäudes. 500 Schülerinnen und Schüler mussten das Gebäude verlassen und wurden in einer Sporthalle untergebracht. Zahlreiche Polizeiautos waren vor Ort und Beamte sichern den Verkehr rund um die Schule. "Die Schule wurde evakuiert und durchsucht", sagte Waltraud Dullnigg von der Landespolizeidirektion Kärnten, nachdem eine Drohbotschaft auf Slowenisch auf einem WC gefunden wurde.
Gefährliche Drohung oder Landzwang?
Rund eine Stunde nach der Alarmierung war klar, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Ausgelöste Fehlalarme und Drohungen dieser Art sind keinesfalls ein Kavaliersdelikt erklärt Staatsanwalt Markus Kitz: "Gehen wir von einer einfachen gefährlichen Drohung aus, dann droht dem Täter oder der Täterin bei Verurteilung eine Haftstrafe bis zu einem Jahr". Möglicherweise könnte die Anklage aber sogar auf Landzwang ausgeweitet werden. Im Gesetzestext heißt es hierzu: "Wer die Bevölkerung oder einen großen Personenkreis durch eine Drohung mit einem Angriff auf Leben, Gesundheit, körperliche Unversehrtheit, Freiheit oder Vermögen in Furcht und Unruhe versetzt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren zu bestrafen." Hat die Tat sogar weiter reichende Konsequenzen sind fünf Jahre Strafe möglich.
"Das hängt schlussendlich mit der eingebrachten Klage durch die Staatsanwaltschaft und vom Ermessen des Richter ab. Im Gesetz ist keine genaue Personenzahl definiert, ab wann man zwischen einer einfachen gefährlichen Drohung und einem Landzwang zu unterschieden hat", sagt Kitz. Der Staatsanwalt erklärt auch, dass man jede Bombendrohung einzeln betrachten muss, "weil es drei Schulen waren, kann man nicht sagen, es wurden alle Kärntner Schülerinnen, Schüler, Pädagoginnen und Lehrer in Angst und Schrecken versetzt. Man muss jeden Standort, zumal sie nicht einmal in der selben Gemeinde waren, einzeln betrachten."
Es ist die dritte Bombendrohung an einer Schule in Kärnten binnen weniger Tage. Am 7. März wurde die Fachberufsschule in St. Veit an der Glan evakuiert und zwei Tage später, am 9. März, der Bildungskomplex in Waidmannsdorf in Klagenfurt, hier mussten über 1000 Schüler das Gebäude verlassen.