Über jene drei Bewohner eines Hauses in Ruden, die vor einer Woche festgenommen worden sind, wurde die Untersuchungshaft verhängt. Wegen Verdunkelungsgefahr, wie Rainer Dionisio, Sprecher der Landespolizeidirektion Kärnten, bestätigt. Der Österreicher (29) und die beiden britischen Staatsbürger (67) wurden in die Justizanstalt Klagenfurt gebracht. Für sie gilt die Unschuldsvermutung.

Für die Waffen- und Sprengstoffexperten der Polizei beginnt jetzt mühevolle, kriminalistische Kleinarbeit: In dem völlig zugemüllten Gebäude in der Ortschaft Kleindiex wurden, wie berichtet, insgesamt 48, nur teilweise, Schusswaffen sichergestellt. Nun muss geklärt werden, woher jede einzelne Waffe stammt, wie und wo sie erworben worden ist und wie sie in den Besitz der drei Personen gekommen, erklärt Dionisio.

Ähnliches gilt für die weiteren "Fundstücke": Zigtausende Schuss Munition, mehrere Schalldämpfer, zwei Übungshandgranaten, verschiedene Säuren, Schwarzpulver und 1,5 Kilogramm Sprengstoff. Völlig unklar ist nach wie vor der Hintergrund zu den Bewohnern des Anwesens sowie zu ihrer Sammelleidenschaft. Ideologische Motive schließt die Polizei nach wie vor aus.

Rettungseinsatz

Aufgeflogen war der ungewöhnliche Kriminalfall vor etwas mehr als einer Woche: Die Rettung zu einem medizinischen Einsatz in das Haus gerufen. Als sie dort eingetroffen sind, sahen sie Waffen und Munition herumliegen. Die Rettungskräfte verständigten die Polizei, die rückte mit einem Großaufgebot an und nahm das Haus tagelang unter die Lupe.

Ermittelt wird derzeit wegen der Vorbereitung eines Verbrechens durch Sprengmittel. Die Bewohner sind bislang unbescholten. Laut Nachbarn waren sie freundlich und lebten sehr zurückgezogen.