Am Sonntag gegen 12 Uhr kam es zu gefährlichen Szenen in einem Wohnblock in St. Veit/Glan. "Die Einsatzmeldung verhieß nichts Gutes. Es gab einen Wohnungsbrand, eine Person im Rollstuhl befand sich in der Wohnung. Das waren die ersten Informationen, die wir bekamen", sagt Jürgen Sampl, Sprecher der FF St. Veit.

Zivilcourage

Schon während der Anfahrt rüsteten sich die Feuerwehrleute mit schwerem Atemschutz aus – nur drei Minuten nach der Alarmierung trafen die ersten Fahrzeuge am Brandort ein. Bald konnte Entwarnung gegeben werden. "Zum Glück war niemand mehr in der betroffenen Wohnung im ersten Obergeschoß", berichtet Sampl. Die Frau im Rollstuhl und ihre Pflegerin hatten die Wohnung verlassen, bevor es zu brennen begann, heißt es von der Polizei. Erst als die Frauen im Stiegenhaus waren, bemerkten sie den Rauch. Mutige Nachbarn haben dann blitzschnell reagiert und beherzt eingegriffen. Sie haben die Frau, die im Rollstuhl sitzt, ins Freie gebracht. "Eine Nachbarin hat mit einem Handfeuerlöscher den Brand gelöscht, ein anderer Nachbar nahm Gegenstände vom Herd. Eine dritte Frau hat die Einsatzkräfte alarmiert", schildert die Polizei St. Veit. Feuerwehrmann Sampl lobt den Einsatz der Helfer sehr: "Sie haben super reagiert und Zivilcourage bewiesen."

"Als Brandursache wurde festgestellt, dass Gegenstände auf dem Herd abgelegt waren und eine Herdplatte offensichtlich irrtümlich eingeschalten wurde", heißt es von der FF. St. Veit. 

Die Frau im Rollstuhl und eine Löschhelferin hatten "Anzeichen von Rauchgasvergiftungen". Die beeinträchtigte Frau musste mit Sauerstoff versorgt und später ins Krankenhaus gebracht werden. Die Feuerwehrsanitäter kümmerten sich um sie, bis die Rettung eintraf.

Kinder in der Gefahrenzone

Dem Atemschutztrupp blieb dann nur noch, die betroffene Wohnung zu kontrollieren. "Der Brand war zwar gelöscht, aber die Wohnung war noch stark verraucht", betont Sampl. Auch das Stiegenhaus sei "mittelstark verraucht" gewesen. Im zweiten Stock des Treppenhauses wurden drei Kinder angetroffen und vom Atemschutztrupp ins Freie gebracht, damit sie den Rauch nicht einatmen. Mit zwei Hochleistungslüftern wurde dann alles rauchfrei gemacht.

Diese Gegenstände begannen auf dem Herd zu brennen
Diese Gegenstände begannen auf dem Herd zu brennen © FF St. Veit/Glan

In Summe wurden von der Feuerwehr sechs Personen betreut. Zwei davon – die Frau im Rollstuhl und eine Retterin – hatten Verdacht auf Rauchgasvergiftung.

Einsatzteam

Bis zur Unkenntlichkeit geschmolzen
Bis zur Unkenntlichkeit geschmolzen © FF St. Veit/Glan

Im Einsatz standen: Feuerwehr St.Veit/Glan mit zwei Fahrzeugen und 25 Einsatzkräften, die Feuerwehr St.Donat mit zwei Fahrzeugen und zehn Einsatzkräften, die Feuerwehr Obermühlbach-Schaumboden mit zwei Fahrzeugen und zehn Einsatzkräften, der Abschnittfeuerwehr-Kommandant Glantal, das Rotes Kreuz und die Polizei.