Hunderte Kerzen brennen beim 1987 aufgestellten GTI-Denkmal in Reifnitz. Seit die Gemeinde das Aus des offiziellen GTI-Treffens verkündet hat, ist der Granit-Golf zu einer regelrechten Pilgerstätte geworden. Sogar der ehemalige Bürgermeister Adolf Stark, unter dessen Ära das Treffen einst seinen Höhepunkt erreicht hat, entzündete gestern Abend eine Kerze, um sein "Baby" zu Grabe zu tragen.
Er war einer von Hunderten, die zur "Trauerfeier" angereist war, zu der Christoffer Scherwitzl aus Glanegg in den sozialen Medien aufgerufen hatte. Sogar aus Deutschland kamen einige Autofans nur für diesen "friedlichen Protestakt", so Scherwitzl: "Einer ist sogar zwölf Stunden lang hergefahren."
Die Wehmut über das Ende der Veranstaltung stand im Vordergrund, sogar ein Pfarrer war vor Ort, um ein paar tröstende Worte zu sprechen. "Wir wollen zeigen, dass nicht alle gleich sind. Die Krawallmacher wollen wir auch nicht, die haben uns viel kaputt gemacht", sagte Scherwitzl. Man habe die Polizei daher auch informiert, denn man wolle keinen Wirbel.
"Liebe zum Auto"
"Ohne das Treffen würde ich heute nicht da stehen, wo ich bin, beruflich und privat", sagte Scherwitzl, der unter anderem das Automotiv-Fashion-Label NiveauLow's gegründet hat und vor 24 Jahren zum ersten Mal beim Treffen dabei: "Damals noch im Bauch der Mama. Mir wurde das also schon in die Wiege gelegt." Viele Kontakte zu Geschäftspartnern seien im Laufe der Zeit entstanden, ebenso wie unzählige Freundschaften.
Wie man sich die Zukunft vorstellt und ob in Zeiten des Klimaschutzes ein E-Auto-Treffen eine Alternative wäre? "Der GTI war immer ein Verbrenner, aber keinen stört es, wenn ein E-Fahrzeug daneben steht. Es geht einfach um die Liebe zum Auto."