Am Mittwochvormittag wurde das Team des Notarzthubschraubers RK-1 der ARA Flugrettung zu einem Einsatz an den Weißensee alarmiert. Eine 68-jährige Eisläuferin war kurz vor 10 Uhr mitten im See eingebrochen. Rund zehn Minuten nach der Alarmierung war der RK-1 vor Ort.
Flugretter Wolfgang Schulzer wurde mit der Rettungswinde aus 55 Metern Höhe zur fast schon völlig entkräfteten Dame abgeseilt. An der Einbruchstelle angekommen, konnte Schulzer die Frau mit der Wasserrettungsschlinge fixieren und an die Rettungswinde hängen.
Im Anschluss an die erfolgreiche Windenbergung wurde die stark unterkühlte Eisläuferin, die laut Polizei laut um Hilfe schrie, von der Crew des RK-1 in stabilem Zustand ins Klinikum nach Klagenfurt geflogen. Pilot Michael Ferchland: "Das war eine durchaus herausfordernde Windenbergung. Solche Einsätze sind extrem selten. Umso erfreulicher, dass wir die Eisläuferin retten konnten."
Wie die Gemeinde Stockenboi, die für die Eisflächen des Ostufers zuständig ist, bestätigt, habe die Frau den freigegeben Bereich verlassen und sei auf zu dünnes Eis geraten. Der "sichere Bereich" ist mittels Absperrband von dem unsicheren abgetrennt. Die Frau dürfte unter der Absperrung hindurchgefahren sein.
Ostseite "kompliziert zugefroren"
Generell sei die Ostseite des Weißensees in diesem Winter "verdammt kompliziert zugefroren", sagt Eismeister Norbert Jank. "Das kenne ich so gar nicht."
Auf der Westseite herrschen hingegen tolle Bedingungen, hier gibt es eine 8,7 Kilometer lange und eine vier Kilometer lange Rundbahn. Trotzdem warnt Jank: "Bei diesen Temperaturen sollte man nur am Vormittag eislaufen gehen, nachmittags nur, wenn es windstill ist. Sonst trägt der Wind die kalten Temperaturen vom Eis weg und es wird weicher."